Schnelltest für Schulen
APA/HERBERT NEUBAUER
APA/HERBERT NEUBAUER
Coronavirus

Schnelltest für Schulen: Einfacher, aber ungenauer

Wann die Schulen wieder Präsenzunterricht anbieten, ist noch unklar; fest steht aber, dass sie ab 18. Jänner Covid-19-Selbsttests erhalten. Diese sollen in der Anwendung wesentlich einfacher sein, aber möglicherweise nicht so genaue Ergebnisse bringen.

Die Schulschließungen und damit das Distance-Learning könnten doch noch länger dauern – bis zum Semesterende, wie etwa „Krone“ und „Kurier“ am Dienstag mit Hinweis auf Regierungskreise berichten – mehr dazu in Schulen könnten länger zu bleiben (news.ORF.at). Bundesweit sollen aber ab 18. Jänner fünf Millionen Schnelltests an die Schulen ausgeliefert werden. Die neuen „Anterio-Nasal-Tests“ erlauben einen einfachen Abstrich mit einem Tupfer im vorderen Nasenbereich. Schüler und Lehrer sollen einmal pro Woche auf freiwilliger Basis die Möglichkeit haben, diesen Test durchzuführen – mehr dazu in Wöchentliche Selbsttests an Schulen kommen (news.ORF.at).

„Eine gewisse Unschärfe“

Der neue Test ist in der Handhabe tatsächlich einfacher, würde daher aber auch eine geringere Sensitivität im Vergleich zum Antigentest mit tieferem Rachen- oder Nasenabstrich beziehungsweise dem zuverlässigen PCR-Test aufweisen, sagt Klaus Vander, Leiter des Instituts für Mikrobiologie und Krankenhaushygiene am LKH Graz: „Dieser Mangel an Sensitivität bringt eine gewisse Unschärfe mit sich, wenn man das jetzt mathematisch runterbricht und in Bezug dazu bringt, welchen Infektionsgrad wir derzeit in Österreich haben. Das bedingt, dass nur etwa jeder zehnte positive Test auch wirklich mit einer akuten Infektion einhergeht.“

Schüler ab der Unterstufe sollen die Selbsttests zunächst an der Schule – mit Videoanleitung oder Hilfe des Schularztes – durchführen, Volkschüler sollen zuhause von den Eltern einmal pro Woche getestet werden. Vander ist damit nicht wirklich glücklich: „Ich warne seit Monaten vor den Laientests, nichtsdestotrotz ist die Art und Weise der Testabnahme inzwischen so vereinfacht, dass man es vermutlich auch als Laie halbwegs zusammenbringt.“

Elternvertreter: Besser, als wenn fremde Personen testen

Aus Sicht von Ilse Schmid, der Präsidentin des steirischen Landesverbandes der Elternvereine, würde diese Variante für weniger Aufruhr in der Elternschaft sorgen, als wenn die unter Zehnjährigen in der Schule getestet werden würden: „Ich kann mir gut vorstellen, dass man da viele Eltern erfassen kann, die früher Bedenken hatten, wenn das fremde Personen in der Schule bei ihren Kindern gemacht hätten. Die allermeisten Eltern sind ja interessiert daran, dass ihre Kinder gesund sind und auch bleiben.“ Der Test ist freiwillig; eine verpflichtende Testung würde bei den Eltern jedenfalls auf Widerstand stoßen, heißt es von der Elternvertreterin.

Mit hoher Durchimpfungsrate nicht mehr notwendig

Solange es keine entsprechend hohe Durchimpfungsrate bei der älteren Bevölkerung gibt, mache das regelmäßige Testen von Kindern und Jugendlichen Sinn, sagt Klaus Vander – dann allerdings nicht mehr: „Ab dem Zeitpunkt, wo wir eigentlich in der Gruppe, die die höchste Krankheitslast und Sterblichkeit hat, wenn wir da eine gute Immunisierungsrate hätten, dann führt es sich eigentlich ad absurdum, und wir müssten Schüler nicht mehr monitorieren, da man sagen kann, dass kein Kind jemals unter 16 Jahren eine schwere Erkrankung davongetragen hat oder das zumindest mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen ist.“

Lockdown setzt Schülern zu

Am Mittwoch will Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bekannt geben, wann der Präsenzunterricht an den Schulen wieder startet. Fakt ist: Der Lockdown mit den Schulschließungen setzt den Schülern – vor allem jenen in der Oberstufe – zu – mehr dazu in Oberstufenschüler leiden im Dauerlockdown.