Bundesheer desinfiziert und übernimmt obersteirisches Pflegeheim
APA/Erwin Scheriau
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Chronik

Heeres-Bilanz über eine Million Einsatzstunden

Das Militärkommando Steiermark hat am Mittwoch Bilanz über das Jahr 2020 gezogen, in dem mehr als eine Million Einsatzstunden geleistet wurden. Im neuen Jahr soll vor allem der Grundwehrdienst attraktiver werden.

Vor allem bei den Gesundheitskontrollen an den Grenzen im Zuge der CoV-Pandemie hat das Bundesheer in der Steiermark im Jahr 2020 assistiert, aber auch beim Contact-Tracing haben die Soldaten mitgeholfen, und schließlich hat das Heer sogar in einem Pflegeheim in St. Lorenzen im Mürztal das Ruder übernommen, nachdem es zu einem Coronavirus-Cluster gekommen war – mehr dazu auch in CoV: Heer übernimmt Pflegeheim im Mürztal (30.11.2020).

Bundesheer desinfiziert und übernimmt obersteirisches Pflegeheim
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1.100 Arbeitsstunden wurden allein in einem Pflegeheim im Mürztal geleistet

Bundesheer verstärkt im CoV-Einsatz

Allein im Zuge des Pflegeheimeinsatzes wurden laut dem steirischen Militärkommandanten Heinz Zöllner 1.100 Arbeitsstunden geleistet, dazu kamen noch zahlreiche Unwettereinsätze. Um das alles zu bewältigen, habe man erstmals auch Milizsoldaten aufbieten müssen, so Zöllner: „In Summe haben wir 2020 1,2 Millionen Mannstunden für die Bevölkerung erbracht und in Summe 96.000 Manntage, also durchaus eine sehenswerte Leistung des österreichischen Bundesheeres in der Steiermark.“

Soldaten beim Spar im Einsatz
ORF
Auch in Supermärkten halfen die Soldaten während der Pandemie mit

Auch aktuell ist das Heer im Pandemie-Einsatz: Es betreibt mit 125 Mann jene sechs Teststationen, an denen sich die Bevölkerung von Montag bis Samstag kostenlos testen lassen kann – mehr dazu in Kostenlose CoV-Antigen-Tests starten (10.1.2021).

Investitionen in neue Infrastruktur

2020 habe das Heer aber auch wichtige Verbesserungen in der Infrastruktur setzen können, sagt Zöllner und nennt etwa das neue Biomasseheizwerk am Truppenübungsplatz Seetaler Alpe, das in Betrieb genommen wurde, sowie zahlreiche Umbauten, die begonnen wurden. Auch 18 neue Hubschrauber wurden gekauft: „Dies wird eine wesentliche Aufwertung und Absicherung des Standortes Aigen in der Steiermark bedeuten“ – mehr dazu in Heer: Leonardo mit Problem zum Start (24.9.2020).

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Grundwehrdienst soll attraktiver werden

Im laufenden Jahr soll vor allem der Grundwehrdienst aufgewertet werden: So könne man den Grundwehrdienst um drei Monate verlängern und dann für monatlich 3.000 Euro netto in den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz gehen, erklärt Zöllner. Wer sich nach dem Grundwehrdienst zur Miliz meldet, soll zudem eine Prämie bekommen: „Der Grundwehrdienst soll eine Zeit der Weiterbildung und Integration in die Gesellschaft sein. Die Soldaten sollen mit Hilfe dieser neuen Modelle sich in den sechs Monaten auf die Ausbildung konzentrieren können und erst im Anschluss in den Einsatz gehen müssen.“

Dass man nach drei Monaten Ausbildung schon in einen Assistenzeinsatz geschickt wird, soll der Vergangenheit angehören, und auch Frauen würden im Heer laut Zöllner immer wichtiger: Unter den fünf in der Steiermark zuletzt ernannten Kommandanten seien zwei Frauen gewesen.