Pflegerin an einem Krankenbett
ORF.at/Birgit Hajek
ORF.at/Birgit Hajek
Soziales

Land und KAGes werben für mehr Pflegepersonal

Um den Pflegeberuf als krisensicheren und chancenreichen Beruf zu positionieren, starten Land und KAGes eine Informationskampagne. Man will so mehr Menschen für einen Pflegeberuf begeistern.

Zeit für eine neue Herausforderung, Zeit für eine Veränderung, Zeit für Pflege": so das Motto der Pflegekampagne, die nun in den steirischen Medien startet.

Mit negativen Vorurteilen aufräumen

Die „Models“, die auf den Inseraten oder in Videos zu sehen sind, arbeiten tatsächlich in Pflegeberufen – etwa der 18 Jahre alte Lukas Rumpold, der kurz vor dem Abschluss der zweijährigen Ausbildung zur Pflegefachassistenz steht und der mit negativen Vorurteilen aufräumen will: „Ich merke das in meinem Freundeskreis, bei meinen Bekannten, wenn ich davon erzähle, dass ich eine Pflegeausbildung mache. Die meisten dieser Vorurteile stimmen fast gar nicht: Die Ausbildung hat mich fachlich, aber auch in meiner Persönlichkeit und meinem Auftreten weitergebracht.“

Die Kampagne soll Jugendliche in der Berufsorientierung ansprechen, ebenso Wiederein- oder Berufsumsteiger, so Gesundheitslandesrätin Landesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP): „Mit dieser Kampagne wollen wir vor allem vermitteln, wie wertvoll, vielschichtig und vielseitig der Pflegeberuf ist. Es ist natürlich auch eine körperliche und psychische Belastung, aber wir müssen gemeinsam dem Pflegekräftemangel entgegentreten.“

Bedarf steigt

Rund 9.000 Personen sind derzeit in der KAGes in Pflegeberufen beschäftigt, und der Bedarf steigt: Seit Beginn der CoV-Pandemie habe man mehr als 60 zusätzliche Dienstposten in der Pflege geschaffen. „In Summe werden es, wenn man Covid dazurechnet, etwa 130 weitere Stellen sein, die wir benötigen. Nicht zu vergessen – die Pensionierungen: Jährlich gehen etwa 100 in Pension – das heißt, man muss schauen, dass man das, was geht, auch rechtzeitig ersetzt“, sagt der KAGes-Vorstandsvorsitzende Karlheinz Tscheliessnigg.

Land und KAGes werben für mehr Pflegepersonal

Um den Pflegeberuf als krisensicheren und chancenreichen Beruf zu positionieren, starten Land und KAGes eine Informationskampagne. Man will so mehr Menschen für einen Pflegeberuf begeistern.

Allein am LKH Graz II wären sechs Stellen für Pflegepersonal zu besetzen, so Pflegedirektorin Eveline Brandstätter: „Vor allem derzeit ist die Situation eine herausfordernde, und daher ist es aus meiner Sicht wichtig, dass jetzt gehandelt wird und dass wir jetzt dafür sorgen, dass der Beruf und die Ausbildung in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.“

Ausbildung kostenlos und gefördert

Die Ausbildung an den insgesamt 13 Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege ist kostenlos, insgesamt gibt es rund 2.000 Ausbildungsplätze; Schüler sind versichert und bekommen zudem ein kleines Taschengeld, betont die Gesundheitslandesrätin. Für jene, die sich beruflich umorientieren, bietet das AMS ein Fachkräftestipendium an.