Traktor auf dem Acker
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Politik

LWK-Wahl: Einkommenserhöhung im Fokus

In zehn Tagen findet die einzige steirische Wahl in diesem Jahr statt: Am 24. Jänner wählen die Landwirte in der Steiermark ihre Kammervertreter. Ein Ziel, das offenbar alle miteinander teilen, ist, das Einkommen der Landwirte zu erhöhen.

Mit exakt 69,7 Prozent liegt der ÖVP-Bauernbund derzeit auf Platz eins der Interessenvertreter, gefolgt von den Freiheitlichen Bauern mit 12,1 Prozent und dem Unabhängigen Bauernverband mit 8,5 Prozent. Auf dem vierten Platz liegen die SPÖ-Bauern und an letzter Stelle mit 2,9 Prozent die Grünen Bauern – sie alle stellen sich auch heuer wieder der Wahl. Insgesamt 124.000 Wahlberechtigte sind dazu aufgerufen, am 24. Jänner ihre Stimme abzugeben.

Ein Ziel, das offenbar alle Antretenden miteinander teilen, ist, das Einkommen der Landwirte zu erhöhen, denn hier scheinen sich alle einig zu sein: Für die Arbeit, die Landwirte leisten, werde viel zu wenig bezahlt, und die Coronaviruskrise habe diese Situation verschärft – mehr dazu in LWK setzt auf Werbeoffensive in CoV-Krise (20.07.2020).

Erleichterungen bei Genehmigungsverfahren gefordert

Der ÖVP-Bauernbund sieht durch die Einschränkungen im internationalen Handel die Notwendigkeit der Selbstversorgung Österreichs mit Lebensmitteln und Rohstoffen als bestätigt an und fordert, dass diese in der Bundesverfassung verankert werde. Gefordert werden auch Erleichterungen bei Genehmigungsverfahren – etwa bei Investitionen wie Stallgebäuden – und mehr Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen am Hof.

124.000 Wahlberechtigte

Insgesamt 124.000 Landwirte können am 24. Jänner ihre Stimme bei den Landwirtschaftskammerwahlen abgeben. Bei der letzten Wahl 2016 war die Wahlbeteiligung mit knapp 39 Prozent niedriger als erwartet.

Die Freiheitlichen Bauern fordern, dass der Bund für ein Jahr die Sozialversicherungskosten der Landwirte übernehmen solle, denn sowohl der Urlaub am Bauernhof, als auch die Zulieferungen für die Gastronomie würden ausfallen – Standbeine, die für das Überleben der Bauern nötig seien.

Kritischer Diskurs über Förderungsvergaben

Insgesamt ist die Zahl der Bauernhöfe und Landwirte in den letzten Jahrzehnten in der Steiermark stark zurückgegangen – ein Thema, das dabei immer wieder diskutiert wird, ist die EU-Agrarpolitik. Sowohl der Unabhängige Bauernverband als auch die Grünen Bauern sehen darin und vor allem in der Art, wie Förderungen vergeben werden, die Ursache für die schwierige Situation der Landwirte: Gefördert werde, so die Kritik, vor allem die industrielle Landwirtschaft, die Landwirte mit kleineren Flächen wie in Österreich würden verlieren.

Der Unabhängige Bauernverband will deshalb, dass Bauern Förderungen für die Erhaltung der Kulturlandschaft und der klimafreundlichen Grünflächen bekommen. Die Grünen Bauern wollen eine ökologische Landwirtschaft, eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung von Lebensmitteln und mehr Direktvermarktung. Mehr Einkommen vor allem für kleinere Landwirtschaften wollen auch die SPÖ-Bauern: So fordern sie, dass Betriebe bis zu einem Einheitswert von 5.000 von Sozialabgaben befreit werden.