Coronavirus

Todesfälle: Steiermark an trauriger Spitze

Die Zahl der Todesfälle ist im vergangenen CoV-Jahr stark angestiegen. Laut Statistik Austria gab es mit 90.000 Todesfällen um fast elf Prozent mehr als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die höchste sogenannte Übersterblichkeit weist die Steiermark auf.

Es sind vorläufige Zahlen, die die Statistik Austria am Donnerstag veröffentlicht hat; Zahlen, die sogar noch steigen dürften – denn es werden noch Nachmeldungen aus den Standesämtern erwartet. Auch Auslandssterbefälle sind in der Statistik noch nicht enthalten. Für ganz Österreich zeichnet sich ein Anstieg um fast elf Prozent ab. Das sind um rund 9.000 Todesfälle mehr als im Schnitt der Jahre 2015 bis 2019 – mehr dazu in Todesfälle 2020 stark gestiegen (news.ORF.at).

Trauriger Spitzenplatz

Direkt an den Folgen einer CoV-Erkrankung oder nach einer Infektion gestorben sind seit Ausbruch der Pandemie österreichweit 6.826 Menschen, davon 6.312 im Jahr 2020. Gemessen an der Einwohnerzahl nimmt die Steiermark mit 118 Corona-Toten pro 100.000 Einwohnern den traurigen Spitzenplatz in dieser Statistik ein.

Die Steiermark ist dabei traurige Spitzenreiterin: Sind im Durchschnitt der vorangegangenen fünf Jahre bei uns rund 12.500 Menschen im Jahr gestorben, so waren es im Coronavirus-Jahr 2020 mehr als 14.300 – ein Plus von fast 15 Prozent, in dem sich wohl die CoV-Statistik niederschlägt. Mit 118 Corona-Toten auf 100.000 Einwohner weist auch hier die Steiermark den höchsten Wert aus.

Hohe Zahl an Pflegeheimen

Was die Statistik jetzt offenlegt, haben die steirischen Bestatter längst bemerkt – so ist in Graz die Zahl der Bestattungen Ende des Jahres deutlich gestiegen, bestätigt Gregor Zaki von der Bestattung Graz: „In den Wintermonaten ist generell eine höhere Sterblichkeit zu beobachten. Im letzten Jahr November/Dezember – waren aber doch weitaus mehr Sterbefälle.“ Es habe zwar schon vor Corona immer wieder unerklärliche Ausreißer gegeben, die jüngsten Anstiege hätten mit einem Plus von zehn Prozent aber deutlich über dem langjährigen Schnitt gelegen.

Schon im April – als die Steiermark bei den CoV-Todesfällen den österreichweiten Spitzenplatz einnahm – vermuteten Experten als Grund die hohe Zahl an Senioren und auch an Pflegeheimen in der Steiermark. Auch die zuständige Gesundheits-Landesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) verweist mehrfach darauf. Die Impfung sei nicht nur Hoffnungsträger gegen die Pandemie, „ich bin auch überzeugt davon, dass die Impfung dazu führen wird, dass die Todesfälle stark zurückgehen“, so Bogner-Strauß.

Lebenserwartung um halbes Jahr gesunken

Auch in allen anderen Bundesländern gibt es eine sogenannte Übersterblichkeit – die geringste im Burgenland mit plus 6,8 Prozent, die höchste nach der Steiermark in Salzburg mit 13,8 Prozent sowie in Tirol und Vorarlberg mit knapp über 13 Prozent.

Für ganz Österreich bedeutet diese vorläufige Statistik, dass die Lebenserwartung gegenüber 2019 um ein halbes Jahr gesunken ist. Für Männer liegt sie nun bei 78,9 und für Frauen bei 83,7 Jahren.