Essen in Großküche
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Chronik

Großküchen: Mehr regionale Lebensmittel

Ein neues Versorgungsnetzwerk soll dafür sorgen, dass Großküchen mehr regionale Lebensmittel geliefert bekommen. Bisher gab es oft das Problem, dass ein einzelner Bauer nicht genug liefern konnte. Mit dem Zusammenschluss soll es möglich werden, dass Großküchen sicher und einfach regionale Lebensmittel beziehen.

Die städtische Großküche „Küche Graz“ bezieht bereits jezt etwa 30 Prozent ihrer Produkte aus der Steiermark. In manchen Bereichen war das bisher aber noch nicht möglich. Sehr oft gab es bisher das Problem, dass Großküchen enorme Mengen gebraucht haben, sagt Franz Gerngroß, Leiter der Küche Graz. „Ob das jetzt 900 Kilo Fleisch sind, oder 600 Kilo Gemüse. Das ist in der kleinen Steiermark fast nicht verfügbar.“

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Versorgung gebündelt und zentral geliefert

Genau hier setzt das neue Versorgungsnetzwerk an, sie bietet an, was viele Bauern produzieren und liefert es an die Großküchen. Markus Hillebrand, Obmann der Genossenschaft Versorgungsnetzwerk sagt: „Das ist die österreichweite erste bäuerliche Versorgungsgenossenschaft, die spartenübergreifend ist. Es geht uns darum, die klein strukturierten bäuerlichen Familienbetriebe zu stärken. Wir treten gemeinsam als Partner für Großküchen auf.“ Dadurch, so hofft man würden auch weniger Lebensmittel im Müll landen.

Steirisches Logistikcenter für Regionalität

Das Land Steiermark unterstützt den Projektstart mit 150.000 Euro. Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP) ist zufrieden: „Es ist ja so, dass die Köche nicht mehr Zeit haben, zwei Stunden hinter dem Bestelltisch zu sitzen und die Grundmaterialien von mehreren 100 Bauern zu bestellen. Daher braucht es ein Logistikcenter, damit die Wertschöpfung im Land bleibt und etwas Gutes auf den Tisch kommt.“

Projekt schafft langfristig Arbeitsplätze

Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher betont die enorme Wertschöpfung: „Wenn zum Beispiel nur ein Prozent weniger importiert wird, so bedeutet das für die Steiermark 5,5 Millionen Euro mehr an Wertschöpfung pro Jahr und das wiederum sind etwa 500 Arbeitsplätze mehr, die geschaffen werden.“ Zuerst sollen vom Versorgungsnetzwerk Großküchen, später aber auch Gastronomie und Kasernen beliefert werden.