Eine Frau hatte laut Medienberichten vom Donnerstag geschildert, dass bei der CoV-Testung von einem Soldaten ein sexistischer Spruch gemacht worden sei; eine weitere soll kurz nach dem Test, bei dem sie ihre Daten bekannt geben musste, via Facebook von einem Soldaten kontaktiert worden sein – mehr dazu in Frauen bei CoV-Massentest sexuell belästigt.
Untersuchungskommission am Arbeiten
Aufgrund der zeitlichen Angaben einer Frau habe man nun die Teststraße in Graz genau festmachen können und auch sicherheitshalber die Soldaten der „Nachbar“-Teststraßen befragt, so Bundesheer-Sprecher Michael Bauer am Freitag. Bisher wurden neun Soldaten befragt. Einige von ihnen hätten freiwillig ihre Mobilfunkdaten offengelegt – das habe aber keine missbräuchliche Verwendung von Daten ergeben. Die Untersuchungskommission arbeite noch, so Bauer.
Mit Stand Donnerstagabend seien zudem keine weiteren Belästigungen bekannt geworden, noch im Laufe des Freitags will man da aber mehr wissen, so Bauer – er bittet Betroffene, sich direkt an das Bundesheer zu wenden: entweder per Mail oder bei jeder Dienststelle; mittlerweile sei auch eine der Frauenbeauftragten der Streitkräfte hinzugezogen worden.
Grüne: „Keine Einzelfälle“
„Bei den Vorwürfen handelt es sich um keine Kavaliersdelikte sondern um strafbare Handlungen“, sagte am Freitag die Grüne Frauensprecherin im Landtag, Veronika Nitsche; umso schlimmer sei es, „wenn die Belästigungen von Menschen kommen, die eigentlich für den Schutz der Bevölkerung da sein sollten“. Marie-Claire Katzensteiner, Sprecherin der steirischen Grünen Jugend, erzählte, „dass diese Vorfälle keine Einzelfälle sind – viele meiner Freundinnen haben mir mittlerweile erzählt, dass sie bei den Corona-Massentests ähnliche Erfahrungen gemacht haben“.