Vorbereitung der Impf-Spritze gegen den Coronavirus
APA/Georg Hochmuth
APA/Georg Hochmuth
Steiermark impft

Schon rund 80.000 Impfanmeldungen

Seit Montag kann sich in der Steiermark die gesamte Bevölkerung für die CoV-Schutzimpfung registrieren – und das Interesse ist enorm: Bis Montagnachmittag ließen sich rund 80.000 Personen vormerken. Der Impfplan sei umgehend anpassbar, heißt es vom Land.

Bis Montagnachmittag meldeten sich rund 80.000 Steirer zur CoV-Schutzimpfung an; zusammen mit den Über-80-Jährigen ließen sich damit schon mehr als 130.000 Impfwillige registrieren, sagt der steirische Impfkoordinator Michael Koren: „Man sieht also, dass es eine große und breite Impfbereitschaft in der Steiermark gibt.“

Die CoV-Schutzimpfung befindet sich in der Steiermark noch in Phase 1: Priorität haben derzeit Menschen in Alten- und Pflegewohnheimen und Krankenanstalten mit Covid-Stationen, wo bereits mit dem zweiten Impfdurchlauf begonnen wurde – mehr dazu in Wer sich wann impfen lassen kann und in Erstimpfungen in Heimen abgeschlossen. Es gehe nun mit der über 80-jährigen Bevölkerung, mit Hochrisikopatienten und niedergelassenen Ärzten weiter. Über 80-Jährige konnten sich bereits online registrieren – mehr dazu in Impfung: Hälfte der über 80-Jährigen angemeldet –, Hochrisikopatienten sollten sich an ihren Vertrauensarzt wenden.

Unterstützung für praktische Ärzte

Die Anmeldeplattform des Landes ermöglicht auch eine Unterstützung für die praktischen Ärzte: Diese bekommen einen Zugang zu den Daten jener Impfwilligen, die sich bei ihren Hausärztinnen bzw. -ärzten impfen lassen wollen. Gemeinsam mit den Gemeinden können Ärzte, insbesondere für die Zielgruppen der Über 80-Jährigen und der Hochrisikopatienten, in den Gemeinden sogenannte „Impftage" lokal, dezentral und flexibel veranstalten; parallel dazu werden Impfstraßen eingerichtet

„In der Planung gut aufgestellt“

„Sobald ausreichend Impfstoffe da sind – und wir gehen davon aus, dass ab Mitte Februar die nächsten Impfstoffe von Biontech/Pfizer zur Verfügung stehen – werden jene, die sich angemeldet haben, informiert, wo und wann sie sich impfen lassen können“, erklärte Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) bereits vor einigen Tagen: Der niedergelassene Bereich werde hier eine wichtige Rolle spielen, aber auch Impfstraßen und mobile Impfteams werden für die Impfung der über 80-Jährigen eingerichtet, so die Gesundheitslandesrätin.

Impfplan „flexibel und umgehend anpassbar“

Hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise betont die Gesundheitslandesrätin: „Der steirische Impfplan ist flexibel und kann rasch umgestellt werden. Wir warten nur noch auf die Anpassungen des Gesundheitsministeriums nach Vorgaben des nationalen Impfgremiums und hoffen auf eine schnelle und vollumfängliche Lieferung von ausreichend Impfdosen in die Steiermark."

Der Plan steht also – jetzt hänge alles von Frage ab, ob ausreichend Impfstoff kommt, sagte Bogner-Strauß: „Wir sind sehr gut aufgestellt in der Planung, wir bündeln all unsere Kräfte und Energien, um zu planen, wir ziehen eine breite Infrastruktur auf, und jetzt warten wir nur noch darauf, dass wir mit ausreichenden Impfdosen in der Steiermark auch ausgestattet werden.“

Was derzeit fehlt: Impfstoff

Allerdings werden wegen der Pfizer-Lieferschwierigkeiten einige Tage bis Wochen lang keine neuen Impfstoffe in die Steiermark kommen, was laut Impfkoordinator Michael Koren den Zeitplan etwas verzögert. Es werde bis Mitte Februar dauern, „dass man mit neuen ersten Impfungen anfängt, weil die Lieferungen, die jetzt kommen, einfach reserviert werden müssen für die zweite Teilimpfung in den Pflegeheimen und bereits geimpftes Krankenhauspersonal. Pfizer hat aber bereits zugesagt, dass das jetzige Weniger im Laufe des Februars bis Anfang März kompensiert wird“.

Anmeldung nur online

Wenn dann auch der AstraZeneca-Impfstoff in ausreichender Menge dazu kommt, soll schließlich die breite Bevölkerung an die Reihe kommen – anmelden können sich ab sofort alle mit Wohnsitz in der Steiermark – online. Es gibt keine Telefonnummer für die Impfanmeldung: Wer mit der Online-Anmeldung nicht zurecht kommt, soll etwa Verwandte, Bekannte oder die Gemeinde um Hilfe bitten, so Koren.

"Unsere Bitte ist, dass man das online macht, dass man, wenn man es alleine nicht schafft, auf Verwandte zurückgreift, und wenn es tatsächlich nicht funktioniert, gibt es die Bitte an die Gemeinden, ob man nicht dem einen oder anderen helfen kann. Es soll allen ermöglicht werden, das zu tun“, so Koren.

In Graz unterstützt zwar der Magistrat unter der Nummer 0316/872-3299 (von Montag bis Freitag zwischen 8.00 und 16.00 Uhr), zugleich bittet die Stadt aber auch hier, dass sich möglichst alle Bürger online anmelden.

Zeitpunkt der Anmeldung nicht entscheidend

Wichtig: Die Reihenfolge der Anmeldung ist nicht die Reihenfolge der Impfung – die Reihung, wer wann geimpft wird, erfolgt nach verschiedenen Kriterien; hier sind beispielsweise Vorerkrankungen und Alter mitentscheidend. Außerdem ist der genaue Impftermin natürlich auch davon abhängig, wann die Lieferungen der Hersteller in der Steiermark eintreffen.

„Impf-Events“ in Hallen geplant

Um dann möglichst schnell voranzukommen, werden laut Harald Eitner von der Katastrophenschutz-Abteilung des Landes alle Institutionen zusammenhelfen: „Die steirischen Krankenanstalten werden überall dort, wo es Spitäler gibt, entsprechende Impfstellen einrichten, es gibt Gespräche mit der ÖGK, deren Ambulatorien werden im hohen Ausmaß zur Verfügung stehen.“ Auch Hausärzte werden dann eingebunden und große Locations, wie zum Beispiel die Grazer Stadthalle oder die Schwarzlhalle in Unterpremstätten, zu Impfzentren umfunktioniert, wo an Wochenenden sogenannte Impf-Events stattfinden werden, so Eitner.

Mit allen Standorten können rund 7.000 bis 8.000 Menschen pro Tag geimpft werden – dabei seien die Impfungen bei niedergelassenen Ärzten noch nicht eingerechnet, heißt es zudem seitens Impfkoordinator Koren. Eine weitere Idee seien auch Impfstraßen, die in Zusammenarbeit mit Hausärzten von Gemeinden angeboten wurden.

AstraZeneca für 18- bis 64-Jährige

Womit man geimpft wird, kann man sich nicht aussuchen. Auch der Weg zur Verimpfung des AstraZeneca-Vakzins in Österreich ist mittlerweile frei, wenngleich mit einer Einschränkung: Für über 65-Jährige gibt es keine Empfehlung des Nationalen Impfgremiums, weil es in dieser Altersgruppe noch kein ausreichendes Datenmaterial zur Wirksamkeit gibt. Allerdings kann der Impfstoff, wenn es bei der Verwendung der mRNA-Vakzine logistische Probleme gibt, auch Älteren gegeben werden, denn sicher ist er – mehr dazu in AstraZeneca für 18- bis 64-Jährige (news.ORF.at).