„Factinsect“
Science Park Graz
Science Park Graz
Coronavirus

Grazer App soll Fake News zu CoV enttarnen

Zu CoV-Themen tauchen in Sozialen Netzwerken immer öfter schlichtweg falsche Informationen auf. Krisen befeuern das, so Thomas Wolkinger von der Fachhochschule Joanneum: Eine Grazer App soll nun Fake News von Fakten trennen.

„Bill Gates steckt hinter der CoV-Pandemie“, „bei der Impfung werden Chips implantiert“, oder „Knoblauch ist ein Heilmittel gegen das Virus“: Fake News, alternative Fakten und Verschwörungstheorien haben derzeit Hochkonjunktur.

„Gesellschaft in großem Maß verunsichert“

„Fake News oder Desinformation tauchen immer dann auf, wenn die Gesellschaft in großem Maß verunsichert ist – und wenn man so in die Forschung hineinhört, dann sind es mehrfache Krisen, die unsere Gesellschaft gerade jetzt treffen: Wirtschaftskrise, Pandemie, aber auch tieferliegende Krisen wie Vertrauensverlust in Institutionen zum Beispiel“, so Wolkinger, Journalismusdozent an der Grazer FH Joanneum.

Zwischen gefährlicher Dummheit und Meinungsfreiheit

Soziale Netzwerke seien so etwas wie Beschleuniger dieser Entwicklung, so Wolkinger, „weil sie weniger auf faktenbasierte Kommunikation als auf Unterhaltung und Bestätigung abstellen und Kommunikation befördern, die emotionalisiert oder polarisiert – das heißt: Viren fühlen sich auf Sozialen Medien besonders wohl. Der Verlauf zwischen gefährlicher Dummheit und dem, was von Meinungsfreiheit gedeckt ist, ist, ist eher fließend. Das ist das Problem damit.“ Laut Wolkinger gibt es eine regelrechte „Infodemie“.

„Factinsect“ den Fake News auf der Spur

Damit die Flut an Fake News verebbt, braucht es Skepsis und Recherchearbeit. „Factinsect“, eine App, die derzeit von zwei Österreicherinnen im Grazer Science Park entwickelt wird, soll künftig mit Hilfe von künstlicher Intelligenz dabei unterstützen, Falschmeldungen zu entlarven. „Es geht darum: In welcher Qualität und in welcher Masse tritt diese Information auf? Ist das einmal aus einer sozusagen hinterfragenswerten Quelle, oder kommt das aus Quellen, die klassisch Fakten checken“, so Martin Mössler vom Science Park Graz.

Dementsprechend fällt das Urteil der App aus, die noch im Laufe des Jahres verfügbar sein soll. Aktuell wird noch nach freiwilligen Teilnehmern für die Testversion gesucht.