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Coronavirus

CoV-Mutationen: Suche im Abwasser

Seit vergangenem Sommer wird auch in der Steiermark das Abwasser regelmäßig auf CoV untersucht. Jetzt werden die Untersuchungen ausgedehnt, um herauszufinden, inwieweit sich CoV-Mutationen bereits in der Steiermark ausgebreitet haben.

Aufgrund des Virenvorkommens im Abwasser lässt sich auf das Infektionsgeschehen in der Bevölkerung der jeweiligen Region schließen. Seit Sommer 2020 werden regelmäßig Abwasserproben aus den steirischen Kläranlagen in Graz, Kapfenberg und Bad Aussee auf das Vorkommen von CoV untersucht. Bisher wurden mehr als 150 Proben aus der Steiermark in ein Speziallabor der Medizinischen Universität Innsbruck geschickt.

Nachweis selbst im August

„Was man an Ergebnissen gesehen hat, ist, dass wir selbst im August, wo die Infektionszahlen noch sehr niedrig waren, trotzdem in diesen einzelnen Regionen bereits Viren im Abwasser gefunden haben und dass die Abwasserzahlen parallel zu den Infektionszahlen im Herbst gestiegen sind, durch ein Maximum gegangen sind und in Folge des Lockdowns dann wieder entsprechend abgesunken sind“, so Untersuchungsleiter Herbert Oberacher zu den Ergebnissen.

Durch die neuen Mutationen müsse man nun besonders genau darauf achten, inwieweit die ansteckenderen Varianten aus Großbritannien oder Südafrika in Österreich bereits vertreten sind – deshalb werden auch in der Steiermark die Untersuchungen ausgeweitet.

Zwei Mal pro Woche

„Bis jetzt haben wir das Ganze sehr stichprobenartig gemacht in diesen drei Kläranlagen. Aber wir haben gesehen, wir müssen einfach die Anzahl der Proben, die wir nehmen, erhöhen – eben in Hinsicht auf diese Virusvarianten. Wir werden jetzt alle drei Kläranlagen zwei Mal wöchentlich beproben, um eben in diese Richtung mehr Informationen generieren zu können“, so Oberacher.

Zuerst Innsbruck, dann Wien

Die Abwasserproben werden zuerst nach Innsbruck geschickt, wo die Coronaviren herausgefiltert werden und wo die Menge ihres Vorkommens registriert und analysiert wird; anschließend werden die gefundenen Coronavirenteile in ein weiteres Speziallabor nach Wien geschickt – dort werden die Proben weiteruntersucht, um festzustellen, ob und in welchem Ausmaß die vermuteten CoV-Mutationen vorhanden sind.