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Kultur

Großes Umsatzminus bei Bühnen Graz

Weniger Besucher, weniger Vorstellungen: Ein großes Umsatzminus weist die am Dienstag veröffentlichte Bilanz der Bühnen Graz für die Saison 2019/2020 aus. Die CoV-bedingten Schließungen der Spielstätten führten zu einem Umsatzverlust von rund 40 Prozent.

Die Corona-Schließungen ab März haben den Bühnen Graz in der Saison 2019/20 bei den Zuschauerzahlen ein Minus von knapp 37 Prozent im Vergleich zur Saison davor beschert. Der Erlös betrug rund 6,9 Millionen Euro (Vorjahr: 11,5) und verringerte sich damit um rund 40 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gab es insgesamt um 553 Vorstellungen weniger, hieß es am Dienstag im Jahresreport zur Spielzeit 2019/20.

Kinder- und Jugendtheater besonders betroffen

Die pandemiebedingten Schließungen verursachten massive Einbrüche bei Besucher- und Vorstellungszahlen sowie dem Umsatz aller Bühnengesellschaften. So konnte der Vorhang in der Oper nur 199 Mal hochgehen, in der Vorsaison waren es 339 Mal gewesen. Das Schauspielhaus kam auf 293 Vorstellungen (2018/19: 413). Besonders hart traf es das Kinder- und Jugendtheater Next Liberty: Rund 35 Prozent weniger Vorstellungen bedeuteten 41 Prozent weniger Zuschauer.

„Wir waren in einem Höhenflug unterwegs und hätten die größte Saison überhaupt erreicht und wurden mit dem 16. März – mit dem Lockdown und dem Schließen aller Betriebe von dem Höhepunkt auf den Boden der Realität heruntergeholt“, sagte der Geschäftsführer der Bühnen Graz, Bernhard Rinner.

Gleichstellung mit Gastronomie gefordert

Um den Verlust in der laufenden Saison in Grenzen zu halten, plädierte Rinner für eine Gleichstellung mit der Gastronomie: „Wir müssen retten, was noch zu retten ist. Je länger der Lockdown anhält, desto näher kommen wir der kulturellen Hungersnot. Unsere Präventionskonzepte haben sich bewährt. Wenn Bars und Restaurants wieder öffnen können, so müssen auch wir wieder vor Publikum spielen dürfen.“

Auch das Modell der Kurzarbeit sei weiterhin ein wichtiger Faktor, so Rinner: „Für uns ist auch in der laufenden Saison weiter entscheidend, dass es keinen Rückschritt in der Kurzarbeit gibt, das sichert unser Unternehmen für die nächsten Jahre.“

Vorstellungen möglicherweise bis in den Sommer hinein

Es sei mittlerweile auch für die Theatermanager „erdrückend“, dass sie weder Mitarbeitern noch Zuschauern eine Perspektive geben können. Wann der Vorhang der Grazer Bühnen wieder hochgeht sei noch offen, geprobt werde aber derzeit in allen Häusern, um für eine mögliche Öffnung gerüstet zu sein.

Zudem werde überlegt, die Vorstellungen bis in den Sommer hinein zu verlängern, heißt es seitens der Bühnen Graz. Diese umfassen neben Oper, Schauspielhaus und Next Liberty auch die Grazer Spielstätten (Orpheum, Dom im Berg, Kasematten) sowie die Servicegesellschaft art + event Theaterservice Graz.