Wartende vor AMS-Stelle in Graz
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Wirtschaft

AMS: Teils gute Jobchancen trotz Krise

Fast ein Viertel mehr Menschen ohne Job als noch vor einem Jahr und eine Arbeitslosenquote von rund elf Prozent: Die Situation auf dem Arbeitsmarkt bleibt laut AMS angespannt. Es gebe aber weiterhin Bereiche, die gute Jobchancen versprechen würden.

Rund 63.200 Steirer sind aktuell arbeitslos oder in Schulung – im Vergleich zum Jänner des Vorjahres ist das ein Plus von 20 Prozent. Der Jänner weist immer die höchste Arbeitslosigkeit auf, und die Steiermark liegt unter dem Österreichschnitt – mehr dazu in Jänner-Arbeitslosenzahlen deutlich höher (news.ORF.at).

Im Zuge der bundesweiten CoV-Joboffensive sollen heuer in der Steiermark 10.700 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen werden.

Tourimus-Ausfall wirkt

Dennoch sei das aktuelle Ausmaß einzigartig hoch, heißt es vom Arbeitsmarktservice Steiermark. Dass auch noch der komplette Wintertourismus der Pandemie zum Opfer fällt, zeige sich deutlich, sagt AMS-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe: „Natürlich der Tourismus, die Gastronomie und die Hotellerie – hier ist der Einbruch am stärksten. Hier haben wir eine Zunahme der Arbeitslosigkeit von Region zu Region von 70 bis 80 Prozent. Es ist natürlich auch der Handel stark betroffen, auch Dienstleistungsbereiche. Auf der anderen Seite läuft es deutlich besser in der Produktion, auch in dem wenigen Bau, der jetzt passiert.“

Vor allem auch Frauen betroffen

Im Jahresvergleich stieg die Zahl der Arbeitslosen bei den Frauen um 35,5 Prozent – in der Steiermark sind derzeit 22.011 Frauen ohne fixe Beschäftigung. Das AMS setzt jetzt auf Umschulungen und Qualifizierungsmaßnahmen.

Zeit für Umschulungen auf gefragte Bereiche nutzen

Außerdem sind fast 8.000 Betriebe mit rund 63.000 Beschäftigten derzeit in Kurzarbeit. Erst wenn die CoV-Impfung eine breite Masse erreicht habe, würde die Wirtschaft anziehen, sagt der Arbeitsmarktexperte, der dazu rät, die kommenden Monate für Umschulungen oder Qualifizierungsmaßnahmen zu nutzen.

„Was wir wissen ist, dass jedenfalls der Bereich Digitalisierung und IT nicht nur in der Krise, sondern insgesamt sehr stark zunehmen wird. Wir wissen auch, dass der gesamte Pflege- und Gesundheitsbereich ein absoluter Zukunftsmarkt, ist und wir wissen auch, dass die handwerklich-technischen Bereiche hohen Stellenwert wieder haben werden“, so Snobe.