Massentest Feuerwehr
LFV/Franz Fink
LFV/Franz Fink
Coronavirus

Tests: Friseure klagen; Land stockt auf

Bei sogenannten körpernahen Dienstleistern muss ab 8. Februar ein negativer CoV-Test vorgelegt werden, der nicht älter als 48 Stunden ist. Schon jetzt wird befürchtet, dass die Testmöglichkeiten nicht reichen werden. Das Land allerdings stockt das Testangebot auf.

Ab 8. Februar ist es soweit, dass neben dem Handel auch körpernahe Dienstleister wieder öffnen dürfen, wenn auch mit strikten Auflagen – mehr dazu in Handel und Schulen öffnen mit Auflagen.

Friseure wollen selbst testen

Zu den so genannten körpernahen Dienstleistern gehören auch Friseure. Ihre Freude, wieder arbeiten zu dürfen, wurde durch die Ankündigung, dass sich Kunden „reintesten“ müssen, allerdings stark gedämpft, sagt Doris Schneider, Innungsmeisterin in der Steiermark: „Es ist die Stimmung komplett in den Keller gegangen und ich muss ganz ehrlich sagen, es ist auch kaum machbar. Das kann man im Salon kaum umsetzen.“

Schnelltest für Schulen
APA/HERBERT NEUBAUER
Die Friseure wollen – ähnlich wie an den Schulen – die Tests selbst durchführen.

Vor allem am Wochenende fehle es an Testmöglichkeiten für die Bevölkerung, kritisert Schneider: „Wir fordern wirklich rund um die Uhr, dass die Teststraßen offen sind, das wäre schon ein bisschen eine Erleichterung. Und vor allem fordern wir – so wie in den Schulen – Freitests, die wir direkt im Salon, wenn die Kundin kommt, durchführen können.“ Bezahlen sollen diese Tests – wie in der Schule oder in den Teststraßen – die Bundesregierung.

Ab 6. Februar wird an allen 22 Standorten täglich von 8.00 bis 18.00 Uhr getestet. Bei allen Teststraßen ist die FFP2-Maske verpflichtend zu tragen.

Neue Teststraße und Testspuren

Generell können Tests kostenpflichtig in Apotheken und bei Hausärzten oder kostenlos an einer der Teststationen des Landes durchgeführt werden – mehr dazu in Kostenlose CoV-Antigen-Tests starten (10.1.2021). Diese Teststationen baut das Land Steiermark nun auch aus, um eben zur Öffnung des Handels genügend Testkapazitäten zu haben.

Laut Koordinator Harald Eitner wird es mehr Testspuren geben und es kommt eine neue Teststation dazu: „Die wird in Spielfeld errichtet, dass wir ein Angebot haben, damit auch die Einpendler aus Slowenien grenznahe sozusagen eine Testmöglichkeit vorfinden. Insgesamt wird es damit 23 Stationen geben und die Spurenanzahl wird um 26 erhöht, sodass wir steiermarkweit dann 76 Spuren in Betrieb haben werden.“ Zusätzlich werden die Teststationen in Bad Radkersburg, Mariazell, Bad Aussee und Eisenerz die ganze Woche offen haben.

Teils längere Wegstrecken nötig

Dennoch müssen manche Steirerinnen und Steierer wohl zusätzliche Wege für den Test vor einem Friseurbesuch zurücklegen, so Eitner: „Solange vorgegeben wird, dass es notwendig ist entweder das Attest eines Arztes, eines Apothekers, oder einer behördlichen Teststraße vorzulegen, so lange wird es leider notwendig sein, dass man gewisse Wegstrecken in Kauf nimmt.“

Massentest in Graz
APA/Ingrid Kornberger
Auch vor Weihnachten war der Ansturm auf die Teststationen groß, ähnliches wird mit Öffnung des Handels erwartet.

Mehr Testationen könne man aufgrund der Personalsituation aber nicht aufbauen. Sollte der Ansturm besonders groß sein, müsse man laut Eitner als nächsten Schritt wohl an die Gemeinden herantreten, um zusätzliche Test-Angebote ermöglichen zu können.

Forderungen nach weiteren Standorten häufen sich

Obwohl das Angebot bei den Teststraßen nun ausgebaut wird, haben sich am Mittwoch die Stimmen nach weiteren Standorten gehäuft: In Bruck an der Mur muss man wegen des Andrangs vom Stadtsaal wieder in die Sporthalle wechseln, wodurch Vereine und Klassen die Halle nicht verwenden können.

Bürgermeister Peter Koch (SPÖ) sagte: „Es tut mir für unsere Schüler und Vereine sehr leid, dass wir hier erneut gezwungen sind, in die Sporthalle zu wechseln. Die Brucker Teststraßen müssen entlastet werden, der Bezirk braucht unter diesen neuen Voraussetzungen mehr Teststraßen, auch in Kapfenberg und Krieglach.“ Es sei ein „unerträglicher Zustand, wenn Bruck die gesamte Region abdecken muss, jetzt ist rasches Handeln gefragt“, meinte Koch im Hinblick auf die kommenden Impfstraßen. Bis Samstag sei die Teststation in Bruck schon völlig ausgebucht.

Kapazitäten in Graz laut KPÖ ausgeschöpft

Die steirische KPÖ sieht indessen schon jetzt die Testkapazitäten ausgeschöpft, jedenfalls in Graz. Noch vor der Öffnung der Geschäfte sei in der Landeshauptstadt von Freitag bis Sonntag kein Test mehr buchbar, heißt es am Mittwoch in einer Ausssendung, in der KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler zitiert wird: „Es wäre sinnvoll, die Testkapazitäten jetzt schnell aufzustocken, denn die Kosten eines neuerlichen harten Lockdowns wären in jedem Fall höher. Das Land sollte alles unternehmen, dass alle, die sich testen lassen möchten, auch schnell an die Reihe kommen.“

Berufspendler müssen sich regelmäßig testen lassen

Im Zuge der anhaltenden Pandemie müssen sich Pendler in Zukunft wöchentlich testen lassen und auch einmal pro Woche online registrieren („Pre Travel Clearance“). Details, wie die nötigen Kontrollen hierfür vollzogen werden sollen, sind aber noch offen. Die entsprechende Verordnung befinde sich aktuell „in Abstimmung“, hieß es zuletzt aus dem zuständigen Ministerium. Geplant sei aber, dass die Verordnung kommende Woche in Kraft tritt.