Handel hat wieder geöffnet
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Coronavirus

Handel wieder geöffnet: Ansturm blieb aus

Nach einer sechswöchigen Zwangspause dürfen nun wieder alle Geschäfte – wenn auch mit Einschränkungen – öffnen. Viele nützten die Wiedereröffnung bei regnerischem Wetter für einen Einkaufsbummel, von einem Ansturm kann aber keine Rede sein.

Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk und Handelsobmann Gerhard Wohlmuth begrüßten die Ankündigung, den Lockdown mit 8. Februar zu lockern: Die Unternehmen hätten sich intensiv auf ein sicheres Aufsperren vorbereitet. Nun müssen man die Wirtschaft Schritt für Schritt wieder hochfahren – mehr dazu in Wirtschaft begrüßt Lockdown-Lockerungen und in Schulen und Handel öffnen wieder (news.ORF.at).

Die Lockerungsmaßnahmen im Überblick
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Es sei alles für die Kunden vorbereitet, sagte auch Rainer Rauch, Geschäftsführer von Modehaus Roth, das sechs Standorte in der Süd- und Oststeiermark betreibt, im Vorfeld – die Vorgabe „Ein Kunde pro 20 Quadratmeter“ könne man gut umsetzen: „Wir haben sehr große Flächen, können sehr viele Kunden reinlassen, unsere Mitarbeiter sind geschult, wie viele Kunden wir ins Geschäft lassen können. Es sind auch sehr viel Zettel aufgehängt, damit wir wissen, wo wie viele Kunden auf der Fläche sein dürfen.“

Zählung für Einkaufszentrum

Auch im Grazer Einkaufszentrum Murpark fühlt man sich gut gerüstet. Die Umsetzung der 20-Quadratmeter-Regel erfolge auf mehreren Ebenen, sagt Centermanagerin Edith Münzer: „Wir haben eine Kundenfrequenzzählung für das gesamte Haus, können aktuell auf die Minute genau immer sagen, wie viele Kunden sich bei uns im Haus befinden. Und wir haben auch schon ausgerechnet, wie viele es maximal sein dürfen.“

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Reges Treiben, aber kein Ansturm

Die einzelnen Geschäfte kontrollieren die Einhaltung auf unterschiedliche Art und Weise: Manche geben Einkaufskörbe aus; sind diese vergeben, muss der Kunde warten, bis wieder ein Korb zur Verfügung steht. Größere Betriebe hätten mitunter auch automatische Zählungen, sagt Münzer.

Großer Abverkauf

Man sei froh, wieder öffnen zu können, betont schließlich auch Gerhard Wohlmuth von der Wirtschaftskammer: „Es ist absolut so, dass die Lager sehr voll sind mit der Winterware, die natürlich raus muss, weil eben die Frühjahrs-Sommerkollektion schon im Lager ist, und dadurch sind auch höhere Rabatte zu erwarten.“ Vor allem bei Bekleidung werde es wohl minus 50 Prozent heißen, sagt Wohlmuth – mehr dazu in Mit Rabattschlacht aus dem Lockdown (news.ORF.at) und in Modebranche durch CoV weiter unter Druck (28.1.2021). Weihnachtsgeschenke umtauschen werde unkompliziert möglich sein, das bestätigt auch Rainer Rauch von Modehaus Roth.

Grazer Innenstadt: Lange Schlangen blieben aus

In Graz war am ersten Tag nach dem harten Lockdown deutlich mehr los als in den letzten Wochen – einen Ansturm mit langen Schlangen hat es aber nicht gegeben. Die Geschäftstreibenden freuen sich wieder über den Kundenkontakt, sagt etwa der Vorstand von Kastner & Öhler, Martin Wäg: „Wir sind riesig froh, dass es wieder los geht, aber wir sehen auch, dass mit Umtausch und Schlussverkauf ein wirklicher Bedarf ist und das dementsprechend viele Leute heute schon gekommen sind.“

Im Haushaltswaren Geschäft Klammerth in der Grazer Herrengasse wurden, wie auch in anderen Shops, Vorkehrungen getroffen, um die Platzvorgaben einhalten zu können. „Wir haben ja das große Glück, dass wir ein relativ großes Haus sind und dementsprechend haben wir aber trotzdem Vorkehrungen getroffen, wir haben Zählstationen bei den Eingängen montiert und das funktioniert eigentlich sehr gut“, sagt Martin Weinhandl.

Auch Museen und Tierparks öffnen

Mit Montag dürfen auch Museen und Tierparks in der Steiermark erstmals in diesem Jahr ihre Tore öffnen. Aufgrund der vorgezogenen Semesterferien wird auch gleich mit zahlreichen Besuchern gerechnet – mehr dazu in Museen und Tierparks hoffen auf Besucher.