Ein Strommast bei einem Gewitter mit Blitzen
APA/dpa Daniel Reinhardt
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Chronik

Blackout: Was zu tun ist, wenn das Licht ausgeht

Die Energie Steiermark hat am Montag zusammen mit dem Zivilschutzverband und der Landesspitze einen Blackout-Leitfaden präsentiert. Darin enthalten sind Tipps für die Bevölkerung, um im Ernstfall gerüstet zu sein.

Es stelle sich nicht die Frage ob, sondern wann ein großflächiger Stromausfall, ein sogenanntes Blackout, passiert: Erst im Jänner war es in Österreich beinahe soweit – mehr dazu in Beinahe-Blackout wegen Teilung des Stromnetzes (news.orf.at) -; der bisher zweitschwerste Vorfall im europäischen Stromnetz beschäftigt seither die Experten.

Den eigenen Haushalt für einen Blackout rüsten

Für den Ernstfall sollte man auf jeden Fall vorbereitet sein, sind sich Experten einig. In dem neuen Blackout-Leitfaden, der in allen Gemeinden und auch online abrufbar ist, stehen Tipps, um gerüstet zu sein, sagt Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP): „Aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, dass man für den Fall des Falles, der hoffentlich selten oder gar nicht eintritt, gerüstet ist – auch im eigenen Haushalt.“ Dabei gehe es vor allem darum, genug Lebensmittel, Getränke und technische Mitteln vorrätig zu haben, so Schützenhöfer.

Finanzreferent Anton Lang (SPÖ) ergänzt: „Wir mussten zur Kenntnis nehmen, dass es nicht vorhersehbare Ereignisse gibt, siehe Corona, das uns nun schon ein Jahr beschäftigt – das kostete bisher so an die 50 Milliarden Euro, ein Tag Blackout kostet jedoch eine Milliarde Euro.“ Die kritische Infrastruktur müsse sich wappnen, aber wie bei Corona liege es auch beim Bürger vorzusorgen, so Lang

Im Blackout-Leitfaden kann man daher unter anderem nachlesen, welche Lebensmittel auch ohne Kühlung bedenkenlos gelagert werden können – zu diesen Lebensmitteln zählen etwa Teigwaren, vakuumverpacktes Brot, Reis, Salz und vor allem Konserven. Hinzu kommen auch Hygieneprodukte oder Medikamente.

Photovoltaikanlage als Überbrückungsmöglichkeit

Aber auch die Eigenstromversorgung mit kleinen Notstromaggregaten ist Thema im Blackout-Ratgeber, sagt Energie-Steiermark Vorstand Christian Purrer: „Eine Photovoltaikanlage mit Speicherung bringt den Privathaushalt in die Situation, dass man für einige Stunden die wichtige Infrastruktur aufrechterhalten kann.“ In vielen Fällen würde eine solche Überbrückung ausreichen, bis der Strom aus dem Netz wieder verfügbar ist. Laut Purrer eigne sich hierfür eine regionale Versorgung, etwa in Form einer kleinen Photovoltaikanlage, die auch von Bund und Land gefördert wird.

Über 300 Tipps zur persönlichen Vorbereitung

ZVB-Präsident und SPÖ-Kommunalpolitiker Martin Weber erinnerte am Montag daran, dass Bürgermeister im Katastrophenfall behördliche Einsatzleiter seien. „Es ist laut Experten nur die Frage, wann es einen geben könnte. Deshalb müssen wir gut vorbereitet sein. In der Broschüre finden sich über 300 Tipps und Maßnahmen. Wir setzen auf die persönliche Vorbereitung der Bevölkerung, ohne deren Kooperation lauft nicht viel.“

Ohne Strom auch kein Wasser

ZVB-Vizepräsident und LAbg. Armin Forstner (ÖVP) erinnerte schließlich daran, dass die Gemeinden die Grundversorgung bei Wasser leisten müssen: „Früher benötigte man fast keinen Strom, um das Wasser zu den Verbrauchern zu bekommen. Heute braucht man neben Strom für die Pumpen auch Strom für die UV-Behandlung des Wassers.“ Forstner wies darauf hin, dass mittlerweile fast jede Gemeinde bzw. Feuerwehr Dieselaggregate für Notstromerzeugung habe.