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Wissenschaft

Grazer Weltrauminstitut feiert 50. Jubiläum

Vor einem halben Jahrhundert ist das Grazer Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gegründet worden und mischt seitdem international im All mit: Mittlerweile sind 100 Mitarbeiter aus 20 Nationen beschäftigt.

Weiß-Grüne Technik ist zur Erforschung des Weltraums kaum mehr wegzudenken. Das Grazer Institut für Weltraumforschung war seit der Gründung vor 50 Jahren an mehr als 30 internationalen Missionen beteiligt, schildert dessen Leiter Wolfgang Baumjohann: „Man macht sich international einen Namen, wenn man gute Arbeit leistet, es war wirklich so, wir haben sehr gute Instrumente gebaut, dadurch sind schon sehr früh Instrumente von uns bis zur Venus geflogen.“

Eine Mission dauert mehrere Jahre bzw. Jahrzehnte. Spezielle Instrumente müssen entwickelt und gebaut werden. Beim spektakulären Rosetta-Projekt der Europäischen Raumfahrtagentur ESA hat allein die Reise der Sonde zum Kometen „Tschuri“ zehn Jahre gedauert.

Zwei Hauptbereiche

Die steirischen Weltraumexperten haben sich in zwei Bereichen international einen Namen gemacht: „Das eine ist der Bau von Magnetfeldmessgeräten, sogenannten Magnetometern und das zweite ist der Bau von Bordcomputern. Jetzt sind es wirklich so Computer, sie sind ein bisschen kompakter gebaut wie ein PC und da sind wir weltweit führend in beiden Bereichen“, so Baumjohann.

Mit Magnetfeldmessgeräten kann man vereinfacht gesagt zum Beispiel Eis im Inneren durchleuchten. Das wird auch bei der Mission JUICE der Fall sein, die nächstes Jahr zum größten Planeten im Sonnensystem, dem Jupiter und seinen Monden startet. Ein Magnetfeld-Messgerät made in Styria soll feststellen, ob sich unter den eisbedeckten Monden Wasser befindet: „Da könnte man sich vorstellen, dass Leben existieren könnte, vermutlich werden da keine Delfine rumschwimmen, aber vielleicht gibt es zumindest Algen.“

Weiter nach den Sternen greifen

Der Start ist nächstes Jahr geplant, 2029 soll die Sonde beim Jupiter ankommen. Aktuell nimmt das Institut für Weltraumforschung an zehn Missionen teil, in einer geht es um die Suche nach erdähnlichen Planeten. Wolfgang Baumjohann leitet das Institut seit 16 Jahren und geht heuer in Pension – was ihn am Weltraum fasziniert: „Die Welt, in der wir leben, kann ich heutzutage besser verstehen, indem ich mir anschaue, wie das Universum funktioniert“ – und so werden steirische Wissenschaftler weiterhin nach den Sternen greifen.