Illustration zum Thema Schule, Religion, Islam, Kopftuch und Vielfalt.
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com
Religion

Überkonfessioneller Unterricht: Uni forscht

Gemeinsamer Religionsunterricht für katholische und muslimische Schüler – wie kann das funktionieren? Einen ersten Eindruck davon brachten erste Pilotphasen. Näheres soll jetzt ein von der Uni Graz durchgeführtes Forschungsprojekt herausfinden.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede offen ansprechen. Das ist ein Hauptziel in dem Projekt der Uni Graz. Dabei sollen muslimische und katholische Schüler gemeinsam unterrichtet werden – vorne stehen ein katholischer und ein muslimischer Religionslehrer.

Ängste überwinden und ins Gespräch kommen

Erste Pilotphasen hat es schon gegeben – mit durchaus positiven Ergebnissen, so Projektleiter Wolfgang Weirer: „Wir sehen, dass die beteiligten Kinder und Jugendliche uns rückmelden, dass das toll ist, etwas Neues und total interessant. Da geht es in erster Linie darum, vielleicht auch Ängste zu überwinden und festzustellen: Man kann gut über Gemeinsamkeiten der beiden Religionen ins Gespräch kommen, aber auch über Dinge, die unterschiedlich sind und wo es vielleicht nochmal unterschiedliche Auffassungen gibt, gut und wertschätzend und offen reden.“

Neue Erkenntnisse in der interreligiösen Didaktik

Und der katholische Religionspädagoge erwartet sich weitere
Erkenntnisse durch das jetzt gestartete Forschungsprojekt. Noch Ende des Sommersemesters will man in ausgewählten Projektschulen mit dem gemeinsamen muslimisch-katholischen Unterricht beginnen und herausfinden, welche Rahmenbedingungen es für die Ausbildung der Lehrpersonen braucht.

Aber auch: „Wo sind auch die Grenzen eines solchen Unterrichtssettings? Wir versuchen erste Aspekte einer interreligiösen Didaktik aus der Praxis heraus zu entwickeln“, so Weirer. Über drei Jahre soll das Projekt laufen – finanziert vom österreichischen Wissenschaftsfonds WWF mit 400.000 Euro.