Nahaufnahme einer Spritze mit einer Covid-Impfdosis
APA/Land OÖ/Ernst Grilnberger
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Coronavirus

Spitalsmitarbeiter klagen über Impfreaktionen

Bei Mitarbeitern der KAGes sind in den vergangenen Tagen jene Stimmen lauter geworden, die bei der CoV-Schutzimpfung lieber auf das Pfizer-BioNTech-Vakzin warten wollen. Unter den Mitarbeitern geht die Angst vor Impfreaktionen um.

Seit vergangener Woche werde das Vakzin von AstraZeneca in den steirischen Spitälern verimpft – und seither kam es vermehrt zu Rücktritten vom Impfwunsch, mehr als es bei Pfizer-BioNTech der Fall war; von einer dreistelligen Zahl an Mitarbeitern kann ausgegangen werden, heißt es.

Kopfschmerzen, Fieber, allergische Reaktionen

KAGes-Sprecher Reinhard Marczik bestätigte, dass es unter den Mitarbeitern vermehrt Rücktritte von der Impfanmeldung gab – teils weil die Termine nicht ganz passten oder manche erkrankt sind, manche aber auch wegen der bisher aufgetretenen Nebenwirkungen.

Diese seien nach den ersten AstraZeneca-Impfungen in „nennenswertem Ausmaß“ gemeldet worden, so Marczik: Es kam zu Kopfschmerzen, erhöhter Temperatur und vereinzelt zu allergischen Reaktionen – die Impfreaktionen seien zwar in den meisten Fällen nach „höchstens zwei Tagen“ vorbei gewesen, dennoch gab es deswegen auch Krankenstände. So mancher Mitarbeiter musste direkt nach der Impfung wegen einer Impfreaktion nach Hause und konnte seinen Dienst nicht beenden.

Im Bereich der Herstellerangaben

Genaue Zahlen würden der KAGes nicht vorliegen, doch der Anteil an Personen, die Nebenwirkungen zeigten, liege im Bereich dessen, was der Hersteller angibt: Der britisch-schwedische Pharmakonzern spricht anhand seiner eigenen Studien von rund zehn Prozent.

Trotz der Rücktritte vom Impfwunsch beim KAGes-Personal würden keine Impfdosen verschwendet: Das Vakzin wird nun nachrückenden Impfwilligen in den KAGes-Belegschaft angeboten, und auch da würde die Reihung eingehalten, wonach zuerst Risikopatienten wie Diabetiker den Impfstoff bekommen sollen, so Marczik weiter.

Am Universitätsklinikum Graz sind bisher rund 3.000 Mitarbeiter geimpft worden, manche von ihnen haben auch bereits die zweite Dosis erhalten. Die Impfwilligkeit am Klinikum liege bei rund 80 Prozent. Genaue Zahlen von den anderen Spitälern in der Steiermark liegen dem Sprecher nicht vor, da jedes Krankenhaus selbst Impfdosen beim Bund bestellt und verimpft.

Auch Ärzte wollen lieber Pfizer-BioNTech-Impfstoff

Neben den KAGes-Mitarbeitern wollen auch viele niedergelassene Ärzte in der Steiermark lieber den Pfizer-BioNTech-Impfstoff und nicht jenen von AstraZeneca. Der Grund ist bei ihnen aber mehrheitlich ein anderer, erklärte ein Sprecher der steirischen Ärztekammer: Bei BioNTech ist der Impfschutz nach der zweiten Impfung nach rund drei Wochen vollständig vorhanden, bei AstraZeneca dagegen dauert es rund drei Monate – mehr dazu in Ärzte wollen Pfizer-BioNTech-Impfstoff.

Südafrika will AstraZeneca-Dosen teilen

Südafrika will eine Million Dosen des Covid-19-Impfstoffs von AstraZeneca, die das Land vom weltgrößten Impfstoffproduzenten Serum Insitute of India (SII) erhalten hat, mit anderen afrikanischen Ländern teilen. Einen Zeitungsbericht der „Economic Times“, dem zufolge das Serum Institute aufgefordert wurde, die Dosen zurückzunehmen, wies das Gesundheitsministerium als falsch zurück – mehr dazu in Südafrika will AstraZeneca-Dosen teilen (news.ORF.at).