Diagonale Kinosaal
Diagonale Graz/Paul Pibernig
Diagonale Graz/Paul Pibernig
Coronavirus

Kultur- & Freizeitbetriebe ohne Perspektive

Gastronomie, Hotels, Kultur-, Fitness- und Freizeitbetriebe sind noch bis mindestens Anfang April geschlossen. Fitnessstudios bröckeln dadurch die Kunden weg, Kinos und Kultureinrichtungen macht die Perspektivenlosigkeit zu schaffen.

Die Bundesregierung verlängert den Lockdown für die Gastronomie, den Tourismus und den Kulturbereich bis „rund um Ostern“ – das ergaben Beratungen mit Landeshauptleuten und Experten am Montag -mehr dazu in Lockdown für Gastro, Hotel, Kultur verlängert.

„Bittere Pille“ für Bühnen Graz

Auch wenn diese Verlängerung der Schließungen erwartbar gewesen war, sei sie dennoch enttäuschend, sagte Bühnen Graz-Geschäftsführer Bernhard Rinner: „Ich freue mich, dass die Herrschaften Skifahren gehen können, ich freue mich, das die Museen offen haben. Aber selbstverständlich bleibt eine bittere Pille. Auch untermauert mittlerweile mit einem Gutachten der TU Berlin, dass die geringste Gefahr von Theatern und Opern ausgehen, was die virologische Ansteckung betrifft.“

Er setze weiter auf Überzeugungsarbeit bei der Bundesregierung, sagte Rinner, von der ihm aber eine konkrete Perspektive auf Wiedereröffnung fehlt: „Wir sind leiderprobt. Aber natürlich, die Perspektive ist eine sehr entscheidende Frage. Wir können ja nicht von heute auf morgen die Theater aufmachen. Wir brauchen ein bisschen eine Vorlaufzeit.“

Unverständnis bei Kinobetreibern

Komplexe Sicherheitskonzepte gäbe es bereits – auch seitens der steirischen Kinobetreiber, sagte Stefan Riedler von den Dieselkinos. „Das ist für uns wirtschaftlich eine Katastrophe. Es müssen nach einem Jahr in irgendeiner Art und Weise Schritte gesetzt werden. Es ist uns sehr unverständlich, warum ein reger Betrieb in Geschäften ermöglicht wird, und ein Kinobesuch, ohne Bewegungen, mit klaren Abstandsregeln, fixen Sitzplätzen, bei dem nicht gesprochen wird, keine Aerosole ausgestoßen werden, nicht möglich sein sollte“, so Riedler.

Fitnesscentern brechen die Kunden weg

Den steirischen Fitnesscentern bröckeln indes mehr und mehr Kunden weg, sagt Sprecher und Fitnesscenterbetreiber Martin Wirth. „Wir haben durch das fehlende Neukundengeschäft und unsere Dauerschuldverhältnisse Abgänge von rund 25 bis 30 Prozent der Kunden. Wir haben unsere stärksten Monate verloren und sperren dann wieder, so wie voriges Jahr, in den Sommer hinein auf. Und das ist die nächste Hürde, die wir nehmen müssen“, so Wirth.

Für Wirth ist die weitere Schließung von Fitnesscentern nicht zuletzt deshalb unverständlich, weil Kontakte in Fitnesscentern punktgenau nachverfolgt werden könnten: Alle Kunden seien registriert, und jedes Zeitfenster könnte minutengenau abgerufen werden, so Wirth.