Chronik

Mann kassierte Bezüge der toten Mutter

Steirische Ermittlerinnen haben einen zweifachen Sozialleistungsbetrug aufgedeckt: Ein Slowene bezog nach dem Tod seiner Mutter sechs Jahre weiter deren Pension und Kriegsopferrente – gesamt rund 140.000 Euro. Er wurde bei einem Behebungsversuch festgenommen.

Die Beamtinnen der Inspektion Graz-Paulustor überführten den Mann nach einem Hinweis der Pensionsversicherungsanstalt Steiermark, wie das Innenministerium am Dienstag bekanntgab.

Bank vom Tod der Frau nicht benachrichtigt

Der 63-Jährige konnte auf die Pension weiter zugreifen, da Behörden und Bankinstitut vom Tod der Mutter nicht benachrichtigt wurden. Als Zeichnungsberechtigter des Pensionskontos hatte er vom 1. September 2014 bis 31. Juli 2020 insgesamt 109.561 Euro abgehoben.

Durch die Ermittlungen der beiden Expertinnen der Grazer Polizei wurde er ausgeforscht und festgenommen: Die Bank wurde im Zuge der Ermittlungen über das Ableben der Mutter verständigt und somit das Konto gesperrt; der Slowene wurde dann bei einem erneuten Abhebeversuch festgenommen.

Unterschrift gefälscht

Bei den Ermittlungen deckten die beiden Polizistinnen auch auf, dass sich der Sohn die Kriegsopferrente der Mutter erschlichen hatte: Er hatte eine Vollmacht der Mutter mit der gefälschten Unterschrift der 2014 gestorbenen Frau vorgelegt – das vom Sozialministerium ausbezahlte Geld summierte sich auf 29.621 Euro.

Der Slowene wurde laut Gesprächsprotokollen bereits im August 2020 von Mitarbeitern des Sozialministeriums darüber informiert, dass jegliche Änderungen – insbesondere das Ableben der Frau – umgehend zu melden seien. Der Mann gestand seine Taten großteils.

Kein Einzelfall

Erst vor kurzem flog ein ähnlicher Sozialleistungsbetrug auf: Mehr als 40.000 Euro an Sozialleistungen hat ein 57-Jähriger über die Dauer von acht Jahren für seinen Sohn bezogen – widerrechtlich, denn der Sohn hatte gar nicht mehr in Österreich gewohnt – mehr dazu in Schwerer Sozialleistungsbetrug aufgedeckt.