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APA/Herbert Neubauer
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Wirtschaft

40 Millionen für steirische Joboffensive

Das AMS hat am Donnerstag die größte Ausbildungsoffensive seiner Geschichte gestartet: Damit soll ein Großteil jener Menschen wieder in Beschäftigung kommen, die in der CoV-Krise ihren Job verloren. Die Steiermark bekommt zusätzliche 40 Mio. Euro.

Für diese österreichweit größte Job- und Ausbildungsoffenive gibt es insgesamt ein Zusatzbudget von zwei Milliarden Euro für die kommenden zwei Jahre. Durch Schulungen und Weiterbildung soll ein Großteil der 500.000 arbeitslosen Menschen in Österreich wieder eine Arbeit bekommen. Auch die Steiermark soll von dieser Job- und Ausbildungsoffensive profitieren.

Rüstzeug für mehr als 55.000 arbeitslose Menschen

55.630 Menschen sind aktuell in der Steiermark als arbeitslos gemeldet. Das sind um 24 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Das steirische Arbeitsmarktservice bekommt deshalb allein in diesem Jahr 40 Millionen Euro mehr zur Verfügung gestellt, um diesen Menschen eine Hilfe anzubieten, sagte AMS-Steiermark-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe am Donnerstag. „So können wir den Menschen in diesem Jahr verstärkt Aus- und Weiterbildungen sowie Umschulungen anbieten. Wir wollen ihnen zur Überbrückung und für ein besseres wirtschaftliches Geschehen in den nächsten Monaten ein Rüstzeug geben.“

Ausbildungsoffensive in Hotelerie und Gastronomie

Die größte Steigerung an Arbeitslosen, nämlich gleich 70 Prozent, verzeichnen die Bereiche Hotellerie und Gastronomie. Hier sind derzeit 6.800 Menschen ohne Arbeit. Gleich auf zwei Ebenen soll hier Unterstützung angeboten werden, sagte Snobe: „In der Gastronomie wollen wir zwei Aspekte verfolgen. Menschen, die noch gar keine Ausbildung haben und sich für dieses Feld interessieren, bieten wir eine Facharbeiterausbildung an, das kann klassisch Küche oder Kellner sein. So können sie einen Abschluss machen.“

Für Menschen, die aufgrund der CoV-Pandemie derzeit zum Nichtstun verurteilt sind, soll es laut Snobe die Möglichkeit sein, eine Zusatzausbildung zu machen: „Weil wir wissen, wenn sich die Situation bessert, werden Tourismus, Hotellerie und Gastronomie wieder dringend Arbeitskräfte suchen.“

Snobe: Keine Sorge vor Ansteckung in der Ausbildung

Um den Menschen die Angst zu nehmen, sich bei einer Ausbildung mit dem Coronavirus anzustecken, müsse man jetzt Überzeugungsarbeit leisten, so Snobe. „Wir halten alle Sicherheitsmaßnahmen ein. Wir stellen gratis FFP2-Masken zur Verfügung, wir testen Schulungsteilnehmer bis zu zwei Mal die Woche und wir machen kleine Gruppen mit ausreichend Abstand. Jetzt geht es darum, Ausbildung zu nutzen, der Aufschwung wird kommen“, zeigte sich der AMS-Steiermark Geschäftsführer überzeugt.

Facharbeiter in der Industrie und der Pflege gesucht

Gesucht werden, so Snobe, auch jetzt schon Menschen für zahlreiche Berufszweige, zum Beispiel im gesamten Gesundheits- und Pflegebereich und im IT- und Digitalisierungsbereich. Massiven Bedarf gibt es laut Karl-Heinz-Snobe auch im Bereich Kinderbetreuung. Auch Facharbeiter in der Industrie werden vor allem in der Steiermark gesucht: „Vom Bau angefangen bis zum Metall- und Elektrobereich sowie im Transportbereich“, so Snobe.