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Umwelt

Mehr Photovoltaik auf Supermarkt-Parkplätzen

Auf versiegelten Flächen – etwa auf Supermarkt-Parkplätzen oder Hallendächern – könnten künftig verstärkt Photovoltaik-Anlagen errichtet werden. Das Umweltressort will den Bau fördern, um so der Verschwendung von „wertvollen“ Böden entgegenzusteuern.

Durch die Coronavirus-Krise dürfe man nicht auf den Klimaschutz vergessen, mahnte Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) am Freitag im Rahmen einer Online-Pressekonferenz: Sie setzt künftig verstärkt auf den Bau von Photovoltaikanlagen, es gehe um das Ausbauen und gleichzeitig darum, Natur und Landschaft zu schützen, so Lackner.

Eine Million Euro Fördervolumen

„Priorität ist es, vor allem die wertvollen Flächen, wie Wiesen oder Berghänge zu schützen und die bereits versiegelten zu nützen“, sagt Lackner. Photovoltaikanlagen auf bebauten Flächen oder auf Gebäuden nachträglich zu installieren, habe einen höheren Aufwand als bei Freiflächen. Man wolle mit 50 Prozent fördern, so die Landesrätin; das Fördervolumen für die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf versiegelten Flächen beträgt eine Million Euro.

Die Umweltlandesrätin nannte das Beispiel eines Baumarktes mit Parkplatz – rund 850 Quadratmeter, mit 100 Kilowatt peak Solarmodulanlage. Eine Solaranlage mit gleicher Leistung auf freier Fläche koste rund 100.000 Euro, die Anlage über dem Parkplatz komme bei Überdachung auf rund 300.000 Euro – von der Differenz würde das Umweltressort die Hälfte der Mehrkosten – also 100.000 Euro – fördern. Ab dem 31. März können Projekte eingereicht werden.

Schwimmende Module auf dem Wasser

Weitere Nutzungsmöglichkeiten seien etwa Photovoltaikanlagen, die in Bauwerken integriert sind, zum Beispiel farbige Module, die sich an Fassaden angleichen. „Das ermöglicht die Installation etwa in Altstadtschutzzonen“, sagt Lackner; denkbar sind auch Hybridkollektoren, die Strom und Warmwasser liefern. Dazu komme noch die Nutzung von Carports, Anlagen entlang von Verkehrsflächen bei Straße und Bahn, Randflächen oder auch die schon bekannte Agrar-Photovoltaik.

Neu wären schwimmende Anlagen auf ruhigen Wasserflächen. „Speicherteiche bei Beschneiungsanlagen kann man sich dabei gut vorstellen“, sagt der mit dem Programm beauftragte Mitarbeiter aus Lackners Ressort, Janosch Hartmann: So etwas sei bisher nicht bekannt, es wäre toll, das zu realisieren. Man hoffe auf innovative Projekte, Lackner sagt, man wolle „Best Practice-Beispiele“ schaffen, ohne gleich in die wertvolle Freifläche zu gehen.

Flächenpotenziale werden evaluiert

Laut Hartmann habe man in Hinsicht auf Parkplätze bei Supermärkten noch nicht mit den einzelnen Betreibern gesprochen. Gefördert werde eine Leistung von mindestens 20 Kilowatt peak, mindestens 120 Quadratmeter. Über das entsprechende Sachprogramm im Umweltressort sollen die Flächenpotenziale ausgelotet werden, so Lackner, über das Raumordnungsgesetz habe man im Moment ausreichende Grundlagen.