Impfung über 80
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Coronavirus

Erste CoV-Impftermine für Ältere vergeben

Ab 2. März beginnt in der Steiermark die CoV-Impfoffensive für die ältere Bevölkerung ab dem 80. Lebensjahr. Am Freitag bekamen die ersten über 80-Jährigen ihre Termine mitgeteilt. In dieser Altersgruppe ist die Anmeldequote mit 90 Prozent sehr hoch.

Bisher wurden laut Landesangaben in der Steiermark 75.000 Impfdosen verimpft, und das vor allem in den mehr als 220 Pflegeheimen. 44.185 erhielten die Erst-, rund 31.200 die Zweitimpfung.

In allen 223 Pflegeheimen gab es bereits den ersten „Stich“, in 125 Heimen sei man auch mit der zweiten Immunisierung fertig; der Rest werde bis Anfang März abgearbeitet, hieß es am Freitag. Nun startet das Land mit den Impfungen der älteren Bevölkerungsgruppe außerhalb der Alten- und Pflegeheime.

107-Jährige aus Leibnitz bekommt die erste Impfung

Ab sofort werden die zu Impfenden schriftlich über ihren Termin in der nächstgelegenen Impfstraße informiert, sagte der stellvertretende Landesamtsdirektor Wolfgang Wlattnig; wer angab, sich vom Hausarzt impfen zu lassen, werde ebenfalls schriftlich informiert, der Arzt melde sich dann auch persönlich.

Am 2. März wird eine 107 Jahre alte Frau aus dem Bezirk Leibnitz die Erste sein, die nicht in einem Heim wohnt und gegen das Coronavirus geimpft wird – durchgeführt wird diese Impfung von ihrer Hausärztin. Der überwiegende Teil wolle vom Hausarzt geimpft werden, so Wlattnig: „Wir haben aufgrund der Anmeldungen 22.000 Personen, die vom niedergelassenen Arzt geimpft werden wollen, etwa 5.000 Personen über die Impfstraßen.“ Bei den über 80-Jährigen komme der Impfstoff von Biontech/Pfizer zum Einsatz. Bis Mitte März sollen alle Impfwilligen in dieser Altersgruppe geimpft sein, hieß es vom Land.

Hausärzte sind erste Impfsäule

Die Steiermark habe bei der geplanten Impfung ein Alleinstellungsmerkmal, nämlich die Kooperation mit den niedergelassenen Ärzten, so Wlattnig. Die Hausärzte seien die erste Impfsäule bei den über 80-Jährigen, die zweite Säule sind die insgesamt 22 Impfstraßen des Landes, ergänzte der steirische Impfkoordinator Michael Koren: „Wir haben in der Nacht auf Freitag 27.000 Impfdosen freigegeben, damit ab 2. März die über 80-Jährigen geimpft werden können. Für uns ist das eine sehr erfreuliche Zahl, weil die Impfbereitschaft in dieser Altersgruppe weit über 90 Prozent liegt.“

Erste Impftermine für Ältere vergeben

Ab 2. März beginnt in der Steiermark die CoV-Impfoffensive für die ältere Bevölkerung ab dem 80. Lebensjahr. Am Freitag bekamen die ersten über 80-Jährigen ihre Termine mitgeteilt. In dieser Altersgruppe ist die Anmeldequote mit 90 Prozent sehr hoch.

Warteliste strikt einzuhalten

Niedergelassene Ärzte können ihre Impftermine ab Freitag planen, eventuell zusammen mit den Gemeinden – diese würden mit Räumlichkeiten und Begleitung bzw. Hilfe beim Formularausfüllen unterstützen, sagt Wlattnig. Niedergelassene Mediziner haben strikte Anweisungen, eine Warteliste mit Personen bereitzuhalten, falls ein Impfwilliger ausfalle – die Personen auf der Warteliste würden dann sofort kontaktiert.

Die Impf-Reihenfolge sei jedenfalls genau vorgegeben, sagte Wolfgang Wlattnig: „Bei den über 80-Jährigen ist es der Jahrgang, dann das genaue Geburtsdatum, und wenn ein Geburtsdatum identisch ist, ist es die alphabetische Namensbezeichnung, die eine Reihung generiert.“

Impfstraßen bestens ausgerüstet

Der Impfstraßenverantwortliche des Landes, Harald Eitner, sagte bei der Online-Pressekonferenz am Freitag, man könne aber auch darauf vertrauen, dass es in den 22 Impfstraßen die bestmögliche medizinische Versorgung gibt. Er verwies auf die einzelnen Bereiche, vom Empfang über zwei Impfkojen bis hin zu einem Wartebereich mit ausreichend Sitz- und auch Liegemöglichkeiten, damit die erste Zeit nach der Impfung beobachtet werden könne: „Es sind insgesamt sieben Personen notwendig, um so eine Impfstraße zu betreiben, von diesen sieben Personen sind zwei Ärzte, zwei Sanitäter und drei Assistenzkräfte.“

Auch auf Notfälle sei man bestens vorbereitet, so Eitner, der aber auch gleich beruhigte: „In den USA gibt es schon mehrere Millionen Geimpfte, hier hat man unter 45.000 Personen nur einmal einen anaphylaktischen Schock registriert. Normale Reaktionen wie Übelkeit oder Schwindelgefühle kommen auf eine Person unter tausend Geimpften vor. Wir sind für diese Ausnahmen gerüstet.“

Jeder zweite Steirer könnte bis Ende Juni geimpft sein

Laut dem steirischen Impfkoordinator Michael Koren gehen die Schätzungen des Bundes davon aus, dass bis zum Ende des zweiten Quartals rund 800.000 Impfdosen in der Steiermark vorhanden sein werden. Koren verwies am Freitag auf entsprechende Zusagen der Pharmakonzerne:

„Das würde bedeuten, dass rund 400.000 Steirer die Möglichkeit haben sich impfen zu lassen, das ist eine vorsichtige Schätzung, weil ja weitere Impfstoffe, die kurz vor der Zulassung stehen, in dieser Berechnung noch nicht berücksichtig sind“, so Koren. Abzüglich der Kinder und Jugendlichen könnte laut dem Impfkoordinator des Landes jeder zweite Steirer bis Ende Juni gegen das Coronavirus geimpft sein. Wenn mehr Impfstoffe zugelassen werden, könnten es noch mehr sein, so Koren.