Oper zeichnet „Die Passagierin“ auf
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Kultur

„Die Passagierin“: DVD-Dreharbeiten in Graz

Knapp vor der Premiere kam der erste Lockdown: Die Uraufführung der Oper „Die Passagierin“ musste auf November verschoben werden. Ende 2021 bringt die Grazer Oper die Produktion nun als CD und DVD heraus – ein Besuch bei den Dreharbeiten.

Auf den Gängen Monitore und Lautsprecher, im Zuschauerraum Kameras: Die Oper „Die Passagierin“ wird für eine CD- und DVD-Produktion aufgezeichnet: „Ich finde ‚Die Passagierin‘ ist als Oper ein Meisterwerk und es gibt noch keine CD davon. Unsere Produktion ist ein Herzensprojekt“, so die Intendantin der Grazer Oper, Nora Schmid über ein Projekt, das lange zwischen Absagen und Abwarten hoffen und bangen musste. Jetzt ist es so weit – wenn auch die Kameras das Publikum in den Zuschauerrängen ersetzen müssen.

„Die Kamera verzeiht nichts“

Eine derartige Produktion ist auch für die Darsteller etwas Besonderes: „Bei einer Vorstellung habe ich das Publikum. Das ist zwar kritisch, aber verzeiht. Die Kamera verzeiht nicht“, verrät Bariton Markus Butter, der wie viele noch eine Extra-Sitzung in der Maske eingelegt hat. „Da wir ja wissen, dass wir für ein potentielles Publikum spielen, ist das mit sehr viel Spannung versehen. Und sobald wir als Musiker das Gefühl haben, ein Mikrofon ist an, da gehen ganz andere Sensoren an“, so Chefdirigent Roland Kluttig.

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Höchste Konzentration bei den Aufnahmen: „Die Kamera verzeiht nicht.“

Produzent Johannes Kernmayer meint: „Wir sind quasi nur die Autobahn – die Künstler sind die, die darauf fahren.“ Und damit es auf der Autobahn zu keinen Unfällen kommt, ist Vorbereitung gefragt: „Wir bekommen eine Art Arbeitsvideo vom Haus und daraus wird dann ein Bild-Regiekonzept erarbeitet“, schildert Kernmayer und Regisseur Axel Stummer verrät: „Ich bin bis 2.00 Uhr in der Nacht gesessen und heute noch einmal vier Stunden, um alles durchzugehen, damit ich die richtigen Anweisungen geben kann.“

Erscheinungstermin Ende 2021

Doch die Anweisungen an die vier Kameraleute müssen behutsam sein – vor allem in einer Oper ohne Publikum: „Gestern waren meine Anweisungen so laut, dass man sie gehört hat. Jetzt haben sie mich mit meinem Regieplatz rausverbannt“, schmunzelt Stummer.

Oper zeichnet „Die Passagierin“ auf
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Regisseur Axel Stummer behält vor dem Bildschirm den Überblick – außerhalb des Zuschauerraums.

Höchste Konzentration bei allen Beteiligten also, „weil man weiß, es ist nicht nur für den Moment, sondern für die Ewigkeit“, so Chefdirigent Roland Kluttig. Und der Moment für die Ewigkeit soll Ende des Jahres erscheinen.