Die Bezirkshauptstadt Voitsberg wirkte am späten Sonntagnachmittag fast wie ausgestorben: Auf den Straßen waren kaum Menschen zu sehen, einige trugen auch im Freien eine Maske. Nur zwei CoV-Fälle gibt es derzeit in der Stadt, im gesamten Bezirk sind es 30 – bezogen auf die Einwohnerzahl so wenige, wie in keinem anderen steirischen Bezirk.
Noch vor wenigen Monaten hatte man hier die steiermarkweit höchste Inzidenz. Warum hat sich das so stark gebessert, fragen wir Passanten: „Dadurch, dass viele sehr stark betroffen waren, haben viele das auch erst richtig wahrgenommen, dass es richtig arg ist, dass auch viele im Bekanntenkreis betroffen waren. Dadurch hat man sich eher an die Vorschriften gehalten, war doch eher zuhause“, meint Melanie Peer. Bernd Fauland schildert: „Dass Voitsberg solche Höhen und Tiefen erlebt, merkt man eigentlich als normaler Bürger gar nicht – wenn es einen nicht selbst betrifft.“
Aktuell keine Cluster mehr
Die persönliche Betroffenheit vieler sieht auch die Voitsberger Amtsärztin als einen Grund für die positive Entwicklung im Bezirk. Die allermeisten hielten sich jetzt an die Regeln, Cluster wie früher gebe es derzeit nicht: „Die Pflegeheime sind praktisch infektionsfrei, auch in den Schulen ist es absolut ruhig. Wir haben aktuell genau einen positiven Fall in einer Schule, ein Schulkind“, so die Amtsärztin Rosemarie Gössler.
Bürgermeister Bernd Osprian unterstreicht: „Es gibt Zuversicht: Man sieht, wenn man die Maßnahmen mitträgt, dass es dann auch einen Erfolg dafür gibt und ich bin wirklich froh darüber, dass die Zahlen in unserer Region, in unserem Bezirk, so niedrig sind.“ Allerdings ist man sich auch in Voitsberg bewusst: die relativ erfreuliche Situation im Bezirk ist alles andere als langfristig sicher, schon ein einziger neuer CoV-Cluster würde alles wieder verändern.