Coronavirus

CoV-Spätfolgen oft langwierig

Die Folgeschäden einer CoV-Erkrankung können langwierig sein: Oft kann es bis zu Monaten dauern, um wieder die volle körperliche Leistungsfähigkeit zu erlangen. Und auch bei Kindern kann es nach einer Infektion zu einer Folgeerkrankung kommen.

„Long Covid“ – so bezeichnet die Wissenschaft mittlerweile die Langzeitfolgen einer Coronavirus-Erkrankung. Rund um die Folgen einer CoV-Infektion und mögliche Langzeitschäden laufen derzeit große Studien.

Langzeitfolgen an Lunge, Muskeln und Nerven möglich

Eines sei laut Wissenschaftlern allerdings bereits jetzt klar: Rund 15 Prozent der CoV-Patienten müssen mit schwerwiegenden Nachwirkungen rechnen. „Es kann lange dauern, da reden wir nicht von Wochen, sondern von Monaten der Rehabilitation, wo die Patienten einerseits was die Lunge betrifft, aber auch was Muskulatur und Nerven anbelangt, langfristige Folgen haben können“, sagt der Intensivmediziner Philipp Eller.

Auch Herz-Kreislaufsystem und der Stoffwechsel können langfristig geschädigt sein. Viele Patienten brauchen auch Monate bis Geschmacks- oder Geruchssinn wiederhergestellt sind. Schwere CoV-Langzeitfolgen können auch Kinder betreffen: Oft erst Wochen nach der vielfach glimpflich verlaufenen Erkrankung kommt es zu einer überschießenden Immunreaktion. Die Wissenschaft bezeichnet die Krankheit als „PIMS“ (Paediatric inflammatory multisystem syndrome).

Hohes Fieber und starke Bauchschmerzen als Anzeichen

„Typische Symptome sind hohes Fieber und hohe Entzündungsmarker in den Laboruntersuchungen. Und die Symptome sind gar nicht so sehr wie bei der akuten Coronavirus-Infektion bei den Atemwegen, sondern typischerweise schwere Bauchschmerzen, aber vor allem das schwere Fieber, das eben auf Therapien nicht anspricht“, erklärt der Kinder-Infektiologe, Volker Strenger.

Glücklicherweise ist die Krankheit medikamentös gut behandelbar, so Strenger: „Wir wissen inzwischen, dass wir mit sogenannter Immunmodulation – das sind Antikörper-Infusionen, die aber jetzt gar nicht an das Coronavirus gerichtet sind, sondern allgemeine Antikörper-Infusionen“, so Strenger. Bei frühzeitiger Erkennung sowie Behandlung würde man die Krankheit dadurch relativ gut in den Griff bekommen, so der Infektiologe.

Zehn Fälle von PIMS in Kärnten

Eines von 1.000 Kindern, die sich mit dem Coronavirus infizieren, erkrankt in der Folge an PIMS. In Österreich wurden bisher 50 Fälle registriert. Zehn Fälle von PIMS gab es bisher allein im LKH Villach – mehr dazu in Kinderkrankheit Mis-C kann Covid-19 folgen (kärnten.orf.at).