Impfung
Land OÖ/Ernst Grilnberger
Land OÖ/Ernst Grilnberger
Coronavirus

Verwirrung um steirische Impfzahlen

In der Steiermark herrscht große Verwirrung um die Zahl der durchgeführten Impfungen – laut E-Impfpass ist die Steiermark bundesweit Schlusslicht. Das Land Steiermark dagegen sieht sich unter den Top fünf.

Ein Blick in den elektronischen Impfpass zeigt, dass in der Steiermark bisher knapp 30.000 erste Impfdosen verabreicht wurden – 22.000 haben auch schon die zweite Dosis erhalten. Mit diesen Impf-Zahlen liegt die Steiermark bundesweit an letzter Stelle – so zumindest weist es das Gesundheitsministerium auf seinem Dashboard aus.

Land spricht von über 80.000 Impfdosen

Das Land Steiermark ist nun um Berichtigung bemüht, denn die Zahl der verabreichten Dosen liege weit höher, erklärt Impfkoordinator Michael Koren: „Man muss zwei Dinge unterscheiden – das eine sind die Zahlen, die im elekronischen E-Impfpass von den Ärztinnen und Ärzten registriert wurden – das sind mit heutigem Stand rund 55.000; das Zweite sind aber die Zahlen der tatsächlich verimpften Dosen und da sind wir in der Steiermark mit 81.500 an dritter, vierter Stelle innerhalb von Österreich, also nicht Schlusslicht.“

Elektronischer Impfpass
ORF
Laut Land Steiermark wurden nicht alle durchgeführten Impfungen auch im E-Impfpass eingetragen.

Diese 81.500 verabreichten Dosen seien auch in etwa mit der Zahl der bestellten Dosen ident – laut Koren werde nichts auf Lager gehalten, man leite alle Dosen weiter und gehe davon aus, dass diese dann auch verimpft werden.

Impfungen „nicht eingetragen“

Dass es zu einer so großen Diskrepanz zwischen den rund 53.000 Impfungen im E-Impfpass und den laut Land verimpften 81.500 Dosen kommt, liege daran, dass die Impfung von den durchführenden Ärzten nicht eingetragen würden, so Koren: „Es ist eigentlich gesetzlicher Auftrag des Arztes, der die Impfung setzt, die Impfung auch ordnungsgemäß zu registrieren – bei 55.300 haben wir das auch geschafft. Wir arbeiten tagtäglich mit der steirischen Ärztekammer an Informationen für die Ärzte, dass vom ersten Tag an die Registrierungspflicht bei den Ärzten liegt. Sehr viele tun das, aber bei sehr vielen stößt das leider auf taube Ohren.“

Kritik an „unvollständigen Impfdaten“

Laut Ärztekammer gäbe es diese Zeitverzögerung, weil das Eintragen in den E-Impfpass bürokratischer Aufwand sei. In anderen Bundesländern gebe es da auch Unterstützung von Landesbediensteten, davon weiß Koren aber nichts, wie er sagt.

Nicht zufrieden ist der Impfkoordinator jedenfalls mit der Information des Gesundheitsministeriums. Er hätte sich gewünscht die E-Impfdaten nur zu veröffentlichen, wenn sie auch vollständig sind: „Deswegen haben wir vom ersten Tag an gesagt: Bitte nur diese Zahlen veröffentlichen, von denen wir wissen, dass die verimpft wurden.“