Schau Volkskundemuseum
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Kultur

Volkskundemuseum beleuchtet die Gegenwart

Im Rahmen der Steiermark-Schau des Universalmuseum Joanneum wird auch das neugestaltete Volkskundemuseum wiedereröffnet. Die Ausstellung „Wie es ist“ ist der Gegenwartsteil des großen Projekts und bleibt als Dauerausstellung dem Haus erhalten.

Seit Jänner 2020 war das Volkskundemuseum geschlossen, nun wird es als Teil der Steiermark-Schau nach einem großen Umbau am 9. April wieder „in neuem Glanz erstrahlen“, wie Landesrat Christopher Drexler (ÖVP) erklärte.

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Spuren der steirischen Identität

„Wie es ist. Welten – Wandel – Perspektiven“ lautet der Titel der Spurensuche nach der steirischen Identität, auf die sich die Zuschauer in vier Bereichen begeben können. Dahinter steckt ein „Konzept für eine modulare Dauerausstellung“ mit dem Ziel „das Museum als belebten und gesellschaftlich relevanten Ort zu etablieren“, erläuterte Museums-Leiterin Claudia Unger bei einer Online-Pressekonferenz am Mittwoch. Unger. „Wir wollen nichts Statisches und Fixes, sondern Wandel und Veränderung zeigen“, betonte Kuratorin Birgit Johler.

Blickwechsel auf die Gegenwart

Mit der Fokussierung auf die Gegenwart vollzieht das Volkskundemuseum auch einen Blickwechsel: Stand vorher das bäuerlich-ländliche Leben des 19. Jahrhunderts im Mittelpunkt, so widmet man sich nun modernen gesellschaftlichen Themen, Fragestellungen und kulturellen Phänomenen.

„Im Mittelpunkt stehen Menschen in und aus der Steiermark und die Frage, wie sie ihre Lebenswelten in Zeiten von Veränderung und sozialem Wandel gestalten“, beschrieb Johler. Dabei solle am Beispiel der Steiermark „das Spezifische vom Allgemeinen unterschieden werden“.

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Helm und Ski von Iraschko-Stolz
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Puch-Moped und Skisprungski

Die Ausstellung beschäftigt sich mit Fragen wie Klimawandel, digitaler und analoger Wirklichkeit, Konsumverhalten, Bildung, Tourismus und vielem mehr.

Unter den ausgestellten Objekten befindet sich ein Mantel des Politikers und Kulturförderers Hanns Koren, der selbst Volkskunde studiert hatte. Die Sprungski und Skischuhe von Daniela Iraschko-Stolz verweise auf jüngste Erfolge, Puch-Moped und Steyr-Fahrrad auf technische Errungenschaften. Daneben findet sich auch ein T-Shirt mit dem grünen Steiermark-Herz oder ein neues Modell der Synagoge – „alles Teile einer steirischen Identität“, betonte Drexler.

„Wie es ist. Welten – Wandel – Perspektiven“. Die Steiermark-Schau im Volkskundemuseum. Von 10. April bis 31. Oktober

Ausstellung und Kaffee

Im Museum wurden auch Durchbrüche getätigt, sodass ein offenes, lichtdurchflutetes Ambiente entstanden sei, schilderte Claudia Unger: „Wir wollten Rufzeichen setzen, man wird uns leicht finden.“ Neugestaltet wurde auch der Bereich mit „Cafe Grün“ und Gastgarten sowie der Durchgang zur angrenzenden Antonius-Kirche. Eine Besonderheit ist, dass ein Teil der Ausstellung mit dem Kaffeehaus verschmelzen soll. Die Gäste sind dort eingeladen, bei freiem Eintritt über „grüne“ oder als „steirisch konnotierte“ Objekte und deren Geschichten miteinander in Dialog zu treten.