CoV-Impfung
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Coronavirus

Ärzte-Impfung: Kritik von Ärztekammer

Fast 5.000 niedergelassene Ärzte sowie ihre Ordinationsteams bekommen an diesem Wochenende ihre erste CoV-Impfung. Zwar ist dann der Großteil der Belegschaft in den steirischen Arztpraxen gegen Covid-19 geimpft, von der Ärztekammer kommt dennoch Kritik.

Bereits am vergangenen Wochenende wurden rund 1.000 niedergelassene steirische Ärzte sowie Zahnmediziner und Ordinationspersonal geimpft – mehr dazu in Erste niedergelassene Ärzte geimpft (20.2.2021).

An diesem Wochenende folgen fast 5.000 weitere Impfungen an 13 Standorten. Dabei sind 70 Ärztinnen und Ärzte im Impfeinsatz, dazu kommen weit mehr als 100 Personen zur Unterstützung. Nach dieser großen Impfaktion wird dann die Mehrheit der Belegschaft in den steirischen Arztpraxen gegen das Coronavirus geimpft sein.

Zu wenig mRNA-Impfstoff

Für Christoph Schweighofer, den Vizepräsidenten der Ärztekammer Steiermark, gibt es aber einen Wermutstropfen: Die Ärzte bekommen keinen mRNA-Impfstoff etwa von Biontech-Pfizer, sondern den AstraZeneca-Impfstoff verabreicht.

„Natürlich wäre es uns Ärzten auch lieber gewesen, mit dem mRNA-Impfstoff geimpft zu werden. Der Hauptgrund ist, weil wir schneller eine Immunisierung bekommen, und wir ja tagtäglich mit Menschen zu tun haben, die aus den verschiedensten Gründen geimpft werden dürfen. Das Land Steiermark war nicht in der Lage, genügend mRNA-Impfstoff zu besorgen und uns zur Verfügung zu stellen. Man hätte früher dran denken müssen, und wir Ärzte kommen uns wirklich benachteiligt vor gegenüber Ärzten aus anderen Bundesländern – in der Steiermark sind wir die letzten in ganz Österreich, die überhaupt geimpft werden, was Ärztinnen und Ärzte betrifft, und das ist auch in vielen anderen Bereichen so, dass die Steiermark an letzter Stelle hinten nach hinkt“, so Schweighofer.

Ärzte-Impfung: Kritik von Ärztekammer

Fast 5.000 niedergelassene Ärzte sowie ihre Ordinationsteams bekommen an diesem Wochenende ihre erste CoV-Impfung. Zwar ist dann der Großteil der Belegschaft in den steirischen Arztpraxen gegen Covid-19 geimpft, von der Ärztekammer kommt dennoch Kritik.

Koren: „Zeitnaher Schutz für alle“

Der steirische Impfkoordinator Michael Koren betont in einer Reaktion: "Wir sind froh, dass wir 6.000 Impfstoffe, davon 1.000 von Biontech-Pfizer, für jene steirischen Ärztinnen und Ärzte bereitgestellt haben, die impfwillig sind. Damit ist es uns gelungen, zeitnahe allen einen Schutz anzubieten, die ihn wollten.“

Am 2. März wird in der Steiermark mit der Impfung der über 80-Jährigen außerhalb von Pflegeheimen begonnen. Wie am Freitag bekannt wurde, werde sich die Impfung manch anderer Gruppen aber verzögern, da der Impfstoff derzeit knapp ist – mehr dazu in Zu wenig Impfstoff: Impfungen verzögern sich.