Seit die ÖVP-FPÖ-Stadtregierung die Machbarkeitsstudie für eine Mini-Metro in Graz vorlegte, wird in der Steiermark über Sinn und Unsinn der schwarz-blauen U-Bahnpläne diskutiert – mehr dazu in Graz soll Metro bekommen(17.2.2021), Experte: Metro für Graz ergibt wenig Sinn (18.2.2021) und Bevölkerung laut Umfrage für U-Bahn in Graz (19.2.2021).
Diese Online-Umfrage ist nicht repräsentativ.
Ohne finanzielle Hilfe des Bundes wird der 3,3 Milliarden Euro teure U-Bahn-Bau aber ohnehin wohl nur schwer umzusetzen sein. Die zuständige Verkehrs- und Klimaschutzministerin, die Grazerin Leonore Gewessler, will sich bezüglich einer möglichen finanziellen Beteiligung des Bundes an dem Projekt aber noch nicht in die Karten blicken lassen.
Ministerin sieht „raschen Handlungsbedarf“
Sie kenne die Machbarkeitsstudie bislang nur aus den Medien, so Gewessler am Montag bei einem Besuch in Graz. „Ich bin schon gespannt auf das Projekt, ich kenne es bis jetzt nur medial, ich werde es im Detail noch vorgestellt bekommen. Was mir aber wichtig ist bei diesem Thema, wir haben einen raschen Handlungsbedarf. Das eint uns auch alle“, so die grüne Ministerin.
Sie zog am Montag auch den Vergleich mit anderen Städten in der Größenordnung von Graz: „Viele Städte haben ganz unterschiedliche, auch teilweise konträre Verkehrskonzepte entwickelt. Deshalb bin ich ja in intensiven Gesprächen mit dem Land, mit der Stadt, was ein großes Infrastrukturpaket betrifft.“
Diskussion mit vielen Städten
Festlegen wollte sich Gewessler am Montag auch nicht, ob sie, um den Straßenverkehr zu reduzieren, andere Ideen, etwa den Ausbau von S-Bahn oder Straßenbahn für eher realisierbar hält: „Es geht nicht darum, was mir persönlich näher ist. Es geht darum, was ist die beste Lösung für den jeweiligen Kontext? Wir diskutieren ja mit vielen Städten und da schauen wir uns alle Projekte an“, sagte die Ministerin.
Finanzierungsfrage bei Grazer U-Bahn
In Graz wird derzeit die Frage diskutiert, ob die Stadt eine U-Bahn bekommen soll oder nicht. Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) will sie, bräuchte dafür aber auch Geld vom Bund. Die zuständige Ministerin Leonore Gewessler (Die Grünen) hält sich am Montag bei einem Steiermark-Besuch bedeckt. Sie warte auf konkrete Konzepte.
Grund für den Graz-Besuch der Ministerin am Montag war die Präsentation eines Maßnahmen-Pakets der Technischen Universität Graz, die bis zum Jahr 2030 als erste Universität Österreichs, klimaneutral werden will. Mehr dazu ini TU Graz will in zehn Jahren klimaneutral sein.