Die CoV-Krise bringt arbeitende Menschen derzeit an ihre Belastungsgrenze. Für Franz Gosch – er ist Vorsitzender der christlichen Gewerkschafter in der Steiermark – kommt daher eine Sonntagsöffnung auf keinen Fall in Frage.
„Sonntag gehört der Familie“
Es sei wichtig, „dass die Sonntagsarbeit nicht noch weiter ausgedehnt wird“, so Gosch, „und vor allem, was den Handel betrifft, sind wir der Meinung, dass es völlig unnötig ist, an den Ladenöffnungszeiten zu rütteln. Der Sonntag gehört der Familie, der Sonntag ist die Zeit der Begegnungen. Und es darf keinesfalls so sein, noch dazu mit dem Argument von Corona, dass die Sonntagsruhe aufgeweicht wird. Hier werden wir auf jeden Fall darum kämpfen, dass der freie Sonntag, wie wir ihn jetzt kennen, bleibt“, sagt Gosch.
Diözese Graz: Sonntag als Feiertag unverzichtbar
Auch die Diözese Graz-Seckau meldete sich diesbezüglich zu Wort: „Der Sonntag ist der Tag, an dem man die eigenen Akkus wieder mit Energie und Freude füllen kann. Das muss für alle möglich bleiben, die in Hoffnung und Zuversicht leben wollen. Der Sonntag als Wochen-Feiertag für alle, denen dies möglich ist, ist unverzichtbar“, hieß es in einer Aussendung.
Wirtschaftskammer: Tourismuslösung passt
Trotz der tiefen Krise, in der die steirische Wirtschaft durch die CoV-Pandemie steckt, erteilt auch die Wirtschaftskammer der Sonntagsöffnung – außerhalb von Tourismusregionen – eine klare Absage.
„Die Mehrheit der Händler, wo wir eine Befragung gemacht haben, ist dagegen – somit ist es bei uns kein Thema. In der Steiermark haben wir mit dieser Tourismuslösung wirklich eine optimale Lösung für die Kunden: Wo ganz starker Tourismus ist, dürfen ja vereinzelt Geschäfte offen halten“, so Gerhard Wohlmuth, Obmann der Sparte Handel. Die generelle Sonntagsöffnung sei vor allem in Wien „immer wieder ein Thema“, so Wohlmuth, „da Wien keine Tourismuslösung hat“.