Person sitzt vor einem Laptop
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Bildung

Junglehrer: Digitale Ausbildung allein zu wenig

Bis 2024 soll das digitale Lernen an den steirischen Schulen fix verankert sein. Doch was braucht es bei der dazugehörenden Ausbildung der Lehrer? Eine Studie unter Junglehrern an der pädagogischen Hochschule soll Antworten bringen.

„Lehrer werden, ohne in die Schule zu dürfen“ lautet der Titel der Studie, für die österreichweit mehr als 850 angehende Lehrer befragt wurden, und die sich vor allem der Frage widmet, wie sie das Online-Studium in den letzten Monaten erlebt haben.

Problem: „Fehlende soziale Kontakte“

Gemeinsam mit Barbara Pflanzl und Marlies Matischek-Jauk erstellte Bildungsforscher Georg Krammer die Studie. Nach ihren Erkenntnissen ist für Junglehrer das alleinige Studieren vor dem Computer ein Problem: „Die größten Probleme waren eindeutig die fehlenden sozialen Kontakte zwischen den Studierenden. Wir wissen bereits aus viel Forschung, dass Lehre erfordert, dass es auch einen Austausch untereinander gibt – und das sieht man ganz stark an der Online-Lehre: Wenn sich Studierende untereinander nicht sehen und nicht austauschen, dann ist das einfach demotivierend“, so Krammer.

Online-Lehre muss selbsterklärend sein

Durch die Studie sollen jetzt auch konkrete Empfehlungen dafür formuliert werden können, wie angehende Lehrer mittels Online-Lehre ausgebildet werden können – etwa „darauf zu schauen, dass alles, was man hinausschickt, auch wirklich selbsterklärend ist. Normalerweise sind kleine Missverständnisse in persönlichen Gesprächen sofort klärbar, bei Online-Lehre nicht. Das heißt, es muss einfach selbst-erklärender sein.“

„Auf Präzenzlehre ist nicht zu verzichten“

Insgesamt gilt aber trotz all der Erfahrung der letzten Monate: „Für die Zukunft nehmen wir mit, dass man die Stärken der Online-Lehre auf jeden Fall beibehalten sollte, dass aber gleichzeitig auf Präsenzlehre nicht zu verzichten ist“, so Krammer.