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VHS/August Lechner
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Wirtschaft

Starke Frauen in der Arbeitswelt

Frauen in der Arbeitswelt sollen gestärkt werden – das ist das Ziel von Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und Landwirtschaftskammer, die im Vorfeld des internationalen Frauentages ein gemeinsames Forderungspaket vorgelegt haben.

Die CoV-Pandemie habe einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig eine noch bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist, sind sich die Vizepräsidentinnen von Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer und Landwirtschaftskammer einig, die Pandemie habe die Mehrfachbelastungen von Frauen noch verstärkt – mehr dazu in CoV-Pandemie trifft Frauen mehr als Männer (wien.ORF.at).

Rechtsanspruch auf leistbare Kinderbetreuung gefordert

Die Vizepräsidentinnen fordern daher beispielsweise einen Rechtsanspruch auf ganztägige und leistbare Kinderbetreuung ab dem ersten Geburtstag bis zum 14. Lebensjahr des Kindes.

Wirtschaftskammer-Vizepräsidentin Gabi Lechner sagt: „Es bedeutet eine Win-Win-Situation für ganz viele Bereiche. Jede Frau kann, wenn sie gut ausgebildet ist, dann wieder früher in die Arbeit gehen, wenn sie ihre Kinderbetreuung gesichert hat. Das ist ein enormer Konjunkturmotor, und damit hat die Frau, wieder die Chance auf eine stabile Erwerbskarriere, ein gutes Einkommen und eine schöne Pension.“

Viele Gemeinden bisher ohne Kinderbetreuung

Laut Arbeiterkammer-Vizepräsidentin Patrizia Berger haben 66 steirische Gemeinden keine Kinderbetreuung, die für Frauen eine Vollzeitbeschäftigung möglich mache – und das liege an den Öffnungszeiten. „Die Teilzeitquote von Frauen ist 48 Prozent, von diesen 48 Prozent wiederum sind zwei Drittel, die weniger als 25 Stunden arbeiten, und das liegt stark am Angebot für Kinderbetreuungseinrichtungen“, sagt Berger.

Unterstützung auch für Frauen, die zu Hause pflegen

Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Maria Pein bringt mehr Unterstützung für Frauen, die Angehörige pflegen, ein. Vor allem in der Landwirtschaft seien Frauen mit der Pflege stark beansprucht, sagt Pein: „Es geht hier an psychische Grenzen unserer Frauen, sie machen die Pflege sozusagen zu ihrem Beruf als Bäuerin, zu den tagtäglichen Arbeiten, gewisse psychische Belastungen jetzt auch abzufedern, brauchen wir dringendst.“ Sie schlägt etwa einen pflegefreien Tag pro Monat vor.

Mädchen schon in der Schule coachen

Damit sich mehr Mädchen trauen, Berufe abseits von Verkäuferin oder Friseurin zu wählen, soll es ein Coaching-Angebot für Mädchen in den Schulen geben – zusätzlich zu bisherigen Initiativen wie Talent Center oder Girls Day, sagen die Vizepräsidentinnen. Sie wollen zudem mehr Unterstützung im Bereich Digitalisierung anbieten und fordern überall ein schnelles Internet, damit junge Frauen am Land bleiben – zuletzt seien jährlich bis zu 1.800 junge Frauen aus den Regionen nach Graz abgewandert.