Am 19. Februar 2021 haben die Impfungen für Über-80-Jährige in Salzburg begonnen, im Bild Eva Gratzer, die von Ärztin Andrea Lederer geimpft wird
APA/BARBARA GINDL
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Coronavirus

Schnellere Impfung durch AstraZeneca möglich

Laut aktuellen Zahlen des Landes hat es in der Steiermark bisher 113.500 CoV-Schutzimpfungen gegeben. Da jetzt auch für Über-65-Jährige der Impfstoff von AstraZeneca empfohlen wird, kann nun schneller geimpft werden, meint der steirische Impfkoordinator.

Die Impfverantwortlichen der Steiermark zogen am Freitag Bilanz über die bisherigen Impfaktionen. In dieser Woche etwa wurden die Über-85-Jährigen geimpft: In den Impfstraßen seien fast 97 Prozent der angemeldeten alten Menschen auch tatsächlich geimpft worden – mehr dazu in Startschuss für Impfstraßen gefallen (1.3.2021).

Impfaktion für Ältere ohne Probleme verlaufen

Harald Eitner, der für die steirischen Impfstraßen verantwortlich ist, sieht diese Aktion als Erfolg: „Wir hatten keine Kreislaufprobleme, keine allergischen Schocks, keine Notarzteinsätze. Es ist alles gesundheitlich gesehen in trockenen Tüchern über die Bühne gegangen.“ Eine Herausforderung seien die vergangenen Tage allerdings für die Rettungstransporte gewesen: Um ältere Menschen zur Impfstraße und wieder heim zu bringen, hätten sie 2.600 Fahrten zusätzlich gestemmt.

AstraZeneca nun auch für Ältere freigegeben

Nach anfänglichem Zögern gaben zuletzt mehrere europäische Staaten, darunter Deutschland, Schweden und Dänemark, den CoV-Impfstoff von AstraZeneca auch für über 65-Jährige frei. Am Freitag folgte das Nationale Impfgremium (NIG) und gab das Vakzin ohne Alterslimit und auch für Risiko- und Hochrisikopersonen frei – mehr dazu in Impfgremium empfiehlt AstraZeneca-Vakzin für Ältere (news.ORF.at).

Hochrisikobereich und Ältere schnell impfen

Der steirische Impfkoordinator Michael Koren sieht diesen Schritt als Möglichkeit, jetzt schneller zu impfen: „Es ist erstens eine gute Entscheidung und es ist gut, dass es österreichweit gilt. Zweitens wird es in vielen Bereichen jetzt schneller gehen, weil der Impfstoff jetzt für alle zugelassen ist – auch im Hochrisikobereich. Deswegen wird es gelingen, den Hochrisikobereich und auch die ältere Bevölkerung rascher durchzuimpfen.“

„Wir haben ja derzeit mit der Firma Pfizer geimpft und das dauert halt länger. Jetzt gibt es aber viel mehr Impfstoff, den wir auch dafür verwenden können.“ Wie viel schneller es dann genau geht, könne man noch nicht sagen, da die Lieferungs-Zusagen von AstraZeneca immer sehr kurzfristig kommen und wage sind, so Koren.

Werdende Väter und Pädagogen als nächstes

Am kommenden Wochenende – 12. und 13. März – sind dann rund 6.800 enge Kontaktpersonen von Schwangeren an der Reihe – hier sind werdende Väter, Omas und Opas betroffen. Eine Woche später sollen dann 16.000 Impfungen an Lehrpersonal und Kindergartenpädagogen verabreicht werden. Deren Impfbereitschaft wurde im Vorfeld abgefragt: Demnach hätten sich 70 Prozent der Lehrer und 60 Prozent der Kindergartenpädagogen impfwillig gezeigt. Sie werden den Impfstoff von AstraZeneca erhalten.

Die Hälfte von ihnen soll bei niedergelassenen Ärzten geimpft werden, die andere Hälfte in den Impfstraßen, sagt der stellvertretende Landesamtsdirektor Wolfgang Wlattnig: „Auf zwei Tage bedeutet das, dass wenn wir 8.000 Personen auf den Impfstraßen haben, jeweils 4.000 pro Tag geimpft werden müssen. Das ist eine gewisse Challenge, aber wir sehen das so, dass wir hier den ersten Leistungstest haben, was schaffen wir in wenigen Tagen, weil die Impfstoffmengen in weiterer Zukunft ja zunehmen werden.“

Hoffen auf baldige Zulassung von Johnson & Johnson

Laut Koren sei vom Bund zugesagt worden, dass die Steiermark bis zum Ende des zweiten Quartals 500.000 Menschen impfen könne. Nun warte man auf die EU-Zulassung des Impfstoffs von Johnson & Johnson: „Dieser wäre für uns deswegen gut, weil er gut transportabel ist, und weil er nur mit einer einzigen Spritze verabreicht wird. Das heißt, gerade für ältere Leute, die daheim sind und nicht mehr mobil sind, wäre das der richtige Impfstoff.“ Die ersten Johnson & Johnson-Impfstoffdosen sollen 30 Tage nach der Zulassung in Österreich eintreffen, so Koren.