Die Kinos stehen vor einem Totalausfall: Bereits 2020 sind die Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr österreichweit von mehr als 14,5 auf 4,3 Millionen geschrumpft.
„Hoffen, dass es bald wieder losgeht“
Auch Familie Diesel verzeichnete ein Minus von 70 Prozent; neun Kinos betreibt sie österreichweit, fünf davon in der Steiermark. Seit November haben die Kinos geschlossen: „Es verstaubt alles wunderbar und wir warten auf bessere Zeiten. Mitarbeiter, da haben wir uns von sehr wenigen trennen müssen, die meisten sind in Kurzarbeit, das sind immerhin rund 200, die auf Warteposition sind und hoffen, dass es bald wieder losgeht“, sagt der Kinobetreiber Andreas Diesel.
Rund 13.000 freie Plätze gibt es aktuell in den Kinos. Um sie wieder besetzen zu können wird es vor allem auch neue Filme brauchen. Diese werden allerdings immer öfter von Streamingdiensten übernommen, ebenso wie die Kinobesucher, so Diesel: „Man sieht, dass die Streamingdienste ihr Klientel haben, aber das ist eben nicht vergleichbar mit dem Kino, hier hat man das Gemeinschaftserlebnis, hier hat man auch ein Rundherum.“
Grazer Traditionskino vertraut auf Stammpublikum
Auch Dieter Pochlatko, der das bald 100 Jahre alte Grazer Rechbauerkino betreibt, blickt positiv in die Zukunft: „Weil ich weiß, dass wir ein großes Stammpublikum haben und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Kino Kino bleibt.“ Nach der Öffnung will man hier wieder unter anderem selbst produzierte Filme zeigen – zurzeit setzt man auf eine eigene Streamingplattform.
Pochlatko rechnet damit, dass es im Sommer wieder möglich sein wird das Kino zu besuchen: „Ich rechne mit Sommer, wenn es mit der Impfung so weit ist, ich glaube, dass ist die einzige Möglichkeit, dass wir es packen.“ Völlig offen bleibt weiterhin nicht nur, wann die 21 steirischen Kinos wieder aufsperren dürfen, sondern auch, wie viele es am Ende wirklich sein werden.