Weingarten Südsteiermark
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Landwirtschaft

Weinbauern kämpfen mit Absatzproblemen

Im Vorjahr haben die steirischen Weinbauern 26 Mio. Liter Wein produziert, der noch in ihren Weinkellern liegt. Derzeit beginnt der Verkauf des Jahrgangs 2020, und das stellt die Weinbauern in Zeiten der CoV-Pandemie vor große Herausforderungen.

Seit Monaten ist die Gastronomie geschlossen; Weinverkostungen dürfen nicht stattfinden und das bedeutet für einige Winzer Absatzeinbußen von bis zu 50 Prozent. Dennoch gibt es Unterschiede, sagt der Obmann von Wein Steiermark, Stefan Potzinger: „Ich glaube, dass die Betroffenheit bei Weingütern, die sehr stark im Lebensmittel-Einzelhandel stehen nicht so groß ist. Jene, die sich auf den Fachhandel spezialisiert haben werden sicher Einbrüche haben, die in Richtung 30 bis 50 Prozent gehen.“

Betroffen wären vor allem jene Weingüter, die sehr stark in den Westen – etwa nach Tirol oder Vorarlberg – liefern oder generell im Export tätig sind. „Die, die eher regional unterwegs sind – auch mit Buschenschank und Gästezimmer – hatten eine sehr gute Saison im letzten Sommer und hoffen auf eine sehr gute neue Saison“, so Potzinger.

Weingut setzt auf „Time-Slots“ für Einkauf

Die Winzer setzen neben dem Online-Verkauf auch auf neue Verkaufsmodelle – Einfallsreichtum sei gefragt, sagt Potzinger: „In der Krise ist es ganz einfach immer besser sich etwas zu überlegen als nur zu schimpfen und auf Hilfe zu warten. Wir hier im Weingut gehen so vor, dass wir Time-Slots an unsere Kunden vergeben, wo sie einfach allein hier sicher für eine halbe Stunde oder Stunde einkaufen können.“

Wenn die Steirer sich nach der Öffnung der Gastronomie auf steirischen Wein konzentrieren, rechnen die Winzer mit einer so guten Saison, dass sie viel von den jetzigen Einbußen wieder aufholen können.