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Chronik

Herpes-Virus bei Pferden: Keine Turniere mehr

Nachdem bei Pferden in Spanien Anfang Februar das gefährliche Herpes-Virus EHV1 festgestellt wurde, sind auch in Österreich alle Pferdeveranstaltungen abgesagt worden. Appelliert wird an Tierärzte und Hufschmiede, aufmerksam zu sein.

Anfang Februar tauchten beim internationalen Springturnier im spanischen Valencia vereinzelt Fieberfälle auf; Ende des Monats erkrankten dann immer mehr Tiere an Fieber, das gefährlichen Herpes-Virus EHV1 wurde identifiziert – ein Virus, das neurologische Störungen verursachen kann und zum Tod des Tieres führen kann. Die Bilder der toten Pferde, die mit dem Kran abgeführt wurden, machten die Runde. Mittlerweile sind mindestens zehn Todesfälle von Pferden bekannt.

Zum Schutz der Pferde

Der Weltreiterverband FEI reagierte bereits am 1. März und sagte alle Turniere in zehn verschiedenen Ländern ab; auch in Österreich gibt es einen Lockdown in Sachen Pferdeveranstaltungen. Einzeltraining ist derzeit neben dem Bewegen der Pferde alles, was erlaubt ist. „Dadurch, dass es keine anzeigepflichtige Krankheit ist, ist alles ein bisschen im Ungewissen. Wir haben erfahren, dass einige Pferde verstorben sind und haben sofort die Konsequenzen gezogen, auch zum Schutz der Pferde“, sagt Ludwig Hoffmann, Präsident des steirischen Pferdesportverbands.

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Hoch ansteckend

Alle Turnier wurden bis auf weiteres abgesagt, zu groß ist die Angst vor der hochansteckenden Herpes-Virus-Variante. „Beginnen tut es mit Fieber, dann bekommen sie Husten und Nasenausfluss. Und dann ist es bei manchen Pferde so, dass sie nicht mehr aufstehen können – dann ist ihr Kreislauf nicht mehr intakt, und dann geht es oft dem Ende zu“, so Hoffmann.

„Tierärzte und Hufschmiede gefordert“

Nun gelte es, neben den aufgrund der CoV-Krise ohnehin schon strengsten Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen noch achtsamer zu sein, so Hoffmann: „Da sind jetzt die Tierärzte und die Hufschmiede gefordert. Oft wissen sie es nicht, dass ein Pferd etwas haben könnte, sie tragen das weiter. Wichtig ist, dass man da ein Augenmerk drauf hat. Kein Grund zur Panik und zu Hysterie, aber man muss drauf schauen.“ Ende März will man die Situation neu bewerten und entscheiden, ob der Lockdown verlängert werden muss.