Schülerin vor Tafel
APA/HELMUT FOHRINGER
APA/HELMUT FOHRINGER
Coronavirus

Interesse an Förderstunden ist groß

Die Bundesregierung stellt den allgemeinbildenden Pflichtschulen für das Sommersemester Mittel für Förderstunden zur Verfügung. In der Steiermark ist das Interesse an den zusätzlichen zwei Stunden pro Klasse „sehr hoch“.

An den Schulen starten die von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) Ende Jänner angekündigten Extraförderstunden zum Aufholen von Lernrückständen aus dem Distance-Learning. Pro Klasse sollen bis zu zwei Stunden zusätzlich für Fördereinheiten zur Verfügung stehen – mehr dazu in Extraförderstunden an Schulen (news.ORF.at, 26.2.2021).

Für die Steiermark sind 295 zusätzliche Dienstposten bis zum Ende des Schuljahres im Pflichtschulbereich vorgesehen.

Können verpflichtend sein

Schulen können seit Anfang März ihren Bedarf anmelden, so Landesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) am Donnerstag. Das Stundenkontingent werde nach Bedarf von der Bildungsdirektion zugewiesen und kann unterschiedlich eingesetzt werden: etwa für Klassenteilungen oder Kleingruppenunterricht in den Hauptfächern, Förder- bzw. Ergänzungsunterricht oder als geblockte Förderung vor Schularbeiten. „Es werden bereits laufend Verträge für neue Dienstposten und Aufstockungen ausgestellt“, berichtet Julian Kampitsch, Sprecher der Bildungsdirektion.

Ziel der Fördermaßnahmen sei es, dass Schüler etwaige Wissenslücken bis zum Ende des Schuljahres noch bestmöglich aufholen können. Für jene Schülerinnen und Schüler, die laut den Pädagoginnen und Pädagogen Lernrückstände haben und Förderung benötigen, sei die Teilnahme an den Förderstunden daher verpflichtend.

Eltern können Bedarf an Sommerschule anmelden

Für die sogenannte Sommerschule am Ende der Sommerferien – deren Zielgruppe vor allem Kinder mit Problemen in Deutsch bzw. in Mathe an Volksschulen, Mittelschulen und AHS-Unterstufen sind – ist die Teilnahme hingegen freiwillig. „Eltern können den Bedarf anmelden. Bei Kindern, die einen erhöhten Förderbedarf aufweisen, werden die Schulen aber auch aktiv auf die Eltern zugehen“, erläutert Kampitsch. Das „erste Anmeldefenster“ laufe noch bis zum 26. März; für Kinder, bei denen sich im Laufe des Schuljahres noch ein Bedarf entwickelt, werde es weitere Anmeldemöglichkeiten geben.

NEOS fordert Offensive für psychische Gesundheit

NEOS Steiermark forderte am Donnerstag neben dem vom Bund finanzierten Förderstunden-Paket eine steirische Schuloffensive für die psychische Gesundheit von Kindern. „Es fehlt an unterstützenden Angeboten im psychosozialen Bereich. Hier muss die Steiermark mit Landesrätin Bogner-Strauß selbst aktiv werden und für ausreichend Unterstützung an den Schulen sorgen“, hielt Klubobmann Niko Swatek per Aussendung fest.

Viele Schülerinnen und Schüler würden große Sorgen mit sich in die Schule schleppen. „Das Homeschooling und die ständige Isolation von Freunden haben ihre Spuren hinterlassen. Jetzt braucht es dringend flächendeckend SchulsozialarbeiterInnen sowie den Ausbau von schulpsychologischen Stellen, um allen Kinder die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie sich verdienen“, forderte Swatek.