Maturanten sitzen bei der Matura
ORF Vorarlberg
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Bildung

Schüler und Lehrer: Maturapaket fair

Die mündliche Matura wird auch heuer freiwillig sein, und viele Hürden werden reduziert. Landesschülervertretung und AHS-Lehrer sprechen von einer guten Lösung: Das Wichtigste sei vor allem, endlich Klarheit über den weiteren Fahrplan zu haben.

Die mündliche Matura kann auch heuer auf freiwilliger Basis absolviert werden – das gab Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) am Freitag bekannt. Die schriftliche Matura startet am 20. Mai und ist in drei Fächern verpflichtend; neu ist heuer, dass neben Deutsch und Mathematik eine Fremdsprache frei gewählt werden kann – mehr dazu in Mündliche Matura erneut freiwillig (news.ORF.at; 12.3.2021).

Schülervertreter: Besser als erwartet

Damit die Note des Jahreszeugnisses einberechnet wird, müssen die Maturanten mindestens 30 Prozent der Punkte erreichen – so soll das Abgeben leerer Blätter verhindert werden.

Schülervertreter sprechen von einem gelungenen, fairen Paket: „Ich hab’ mir wirklich nicht erwartet, dass es so positiv für die Schüler ausfällt – ich habe mir erwartet, dass es doch die eine oder andere Einbuße ist. Vor allem wenn man betrachtet, dass die Schüler jetzt doch um einiges länger im Distance Learning waren als die letzten Maturanten, finde ich es nur fair, dass das so behandelt wird“, so Christoph Sommersguter von der steirischen Landesschülervertretung.

Lehrervertreter insgesamt zufrieden

Die wesentlichste Erleichterung ist die freiwillige mündliche Matura, gegen die sich Lehrervertreter bis zuletzt ausgesprochen haben. Der steirische AHS-Lehrervertreter Josef Wieser zeigte sich insgesamt zufrieden und sprach auch betreffend mündlicher Matura von einem guten Kompromiss, wenngleich er denke, „dass wir auch die reguläre mündliche Matura gut über die Bühne gebracht hätten. Die Maturanten haben sich ja für einen Gegenstand gemeldet, der sie interessiert, und da hätte ich weniger Probleme gesehen. Ich bin neugierig, wie viele das in Anspruch nehmen werden.“

Aufsteigen mit Fünfer ohne Nachprüfung

Auch in allen anderen Schulstufen gibt es ähnliche Regeln wie schon im Vorjahr: Bei einem einzigen Fünfer im Zeugnis darf ein Schüler ohne Nachprüfung in die nächste Klasse aufsteigen – heuer allerdings nur dann, wenn er im Vorjahr das betreffende Fach positiv absolviert hat. Bei zwei oder mehr Fünfern liegt die Entscheidung über den Aufstieg ohne Nachprüfung bei der Klassenkonferenz.

Weitere Regelung: Die gesetzliche Höchstdauer des Schulbesuchs wird um ein Jahr verlängert. Das bedeutet, dass alle Schüler, deren Schulpflicht mit einem negativen Zeugnis endet, freiwillig ein weiteres Schuljahr anhängen können.