Schlüssel im Schloss einer Wohnungstür
APA/Barbara Gindl
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Coronavirus

Studentenwohnungen: Nachfrage sinkt

Seitdem die Unis CoV-bedingt auf Onlinelehre umgestellt haben und Nebenjobs kaum zu bekommen sind, sind offenbar viele Studenten wieder nach Hause gezogen – die Nachfrage nach Studentenwohnungen ist zurückgegangen.

Mit etwa 60.000 Studenten und mehreren Universitäten und Fachhochschulen ist Graz die zweitgrößte Studentenstadt Österreichs; die Studenten sind ein Wirtschaftsfaktor: Sie mieten Wohnungen, kaufen ein, nutzen die Gastronomie. Aber sie arbeiten auch in vielen Nebenjobs, wie zum Beispiel in den Restaurants oder Cafés.

Durch die CoV-Pandemie ist ein Großteil der Nebenjobs für sie weggefallen – und da viele von ihnen geringfügig beschäftigt waren, haben sie auch keinen Anspruch auf Kurzarbeit oder Arbeitslosengeld. Die Folge: Wohnungen wurden aufgegeben, Studenten sind wieder nach Hause gezogen oder erst gar nicht nach Graz gekommen, so der Sozialreferent der Österreichischen Hochschülerschaft an der Uni Graz, Kilian Posch: „Besonders bemerken wir es eben bei den Erstsemestrigen bzw. bei diesen in den ersten Jahren, die sowieso von vornherein davon absehen momentan eine WG zu gründen.“

Mietrechtsberatung verstärkt

Aber viele hätten auch ihre Wohnungen aufgelassen. Die Fragen rund ums Mietrecht seien ein drängendes Thema geworden. Die ÖH habe deshalb die Mietrechtsberatung verstärkt, so Posch, „und wir haben einen eigenen Sachbearbeiter eingestellt. Zusätzlich haben wir noch eine Kooperation mit der Mietervereinigung“.

Wie viele Studenten ihre Wohnungen oder Wohngemeinschaften aufgegeben haben und nach Hause gezogen sind bzw. wie viele gar nicht erst nach Graz gesiedelt sind, könne man nicht genau beziffern, heißt es von der ÖH. Genaue Zahlen habe man auch keine vom Immobilienmarkt, so der Spartensprecher Gerald Gollenz.

Überangebot an Wohnungen

Man bemerke jedoch deutlich, dass derzeit mehr für Studenten geeignete Wohnungen in Graz verfügbar seien als sonst: „Dieser Trend ist erkennbar. Wir haben im Bereich der Kleinwohnungen, die für Studenten geeignet sind, doch jetzt mehr am Markt also sonst üblich ist.“ Das zeige sich auch an den wöchentlichen Wohnungsangeboten in Graz, so Gollenz. Davon gab es vor Corona im Schnitt 2.500, derzeit seien es etwa 3.500.