Seniorein
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Chronik

Neues Tarifmodell für häusliche Pflege

Die Menschen werden immer älter. Das Land Steiermark will nun mit einem neuen Tarifmodell Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen bei der Pflege und Betreuung zuhause finanziell durch geringere Selbstkosten entlasten.

Immer mehr Menschen benötigen im Alter Pflege und Betreuung. Mobil vor stationär ist das oberste Ziel, so viele Menschen wie möglich sollen zuhause gepflegt und betreut werden, um das Gesundheitssystem zu entlasten. Für heuer hat das Land Steiermark die finanziellen Mittel für den Ausbau der Pflege- und Betreuungsleistungen um sieben Millionen Euro erhöht.

Beratungsservice

Bei Fragen stehen die Pflege-Hotline unter der Telefonnummer 0800 500 176 von Montag bis Freitag von 8.00 bis 16.00 Uhr sowie die Pflegedrehscheiben in jedem Bezirk zur Verfügung.

Entlastung für Angehörige

Ein neues Tarifmodell soll pflege- und betreuungsbedürftige Menschen unterstützen. Die Tarife für das betreute Wohnen und für die mobilen Pflege- und Betreuungsdienste werden angepasst, der Selbstkostenbeitrag wird gesenkt, um Menschen mit niedrigem bzw. mit einem mittleren Einkommen zu entlasten.

Hat jemand zum Beispiel ein Nettoeinkommen von bis zu 1.200 Euro fällt derjenige mit dem neuen Tarifmodell in die Stufe 3. Künftig werden hier die Selbstkostenbeiträge für die Betreuungsstunden bei einer Heimhilfe um 4,1 Prozent, bei einer Pflegefachassistenz um 6,2 Prozent und bei einer diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegeperson um 4,9 Prozent günstiger, teilte ÖVP-Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner Strauß am Samstag mit.

Über 82.000 Pflege- und Betreuungsbedürftige

Derzeit sind in der Steiermark mehr als 82.000 Menschen pflege- und betreuungsbedürftig. Die Nachfrage nach Betreuung in den eigenen vier Wänden durch Mobile Dienste und betreutes Wohnen steigt kontinuierlich an. Seit 15 Jahren gibt es in der Steiermark die mobilen Pflegedienste, jährlich nehmen mehr als 18.000 Menschen diese Dienste in Anspruch. Sie werden von rund 2.000 Mitarbeitern in mehr als 80 Einsatzstellen betreut. Auch beim Betreuten Wohnen steigt die Nachfrage. Derzeit stehen steiermarkweit in 113 derartigen Einrichtungen 1.600 Plätze zu Verfügung.