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Coronavirus

Nach Impfung: Kaum Infektionen in Pflegeheimen

Seit einem Jahr ist das Coronavirus allgegenwärtig – die Situation in den Heimen hat sich aber offenbar durch die Impfung massiv verbessert. Patientenanwaltschaft und auch manche Heimbetreiber fordern nun eine Lockerung der Besucherregelungen.

Knapp 1.500 Menschen leben in der Steiermark in den Pflegeheimen der Volkshilfe, und dort bemerke man ganz deutlich die positiven Auswirkungen der CoV-Schutzimpfung, so Geschäftsführer Franz Ferner: „Wir haben im November, wo praktisch in ganz Österreich vor allem bei den Hochbetagten die Infektionen groß waren, da haben wir teilweise 90, 95 Covid-positive BewohnerInnen in einer Woche gehabt, und jetzt haben wir vier.“

Ähnliche Erfahrungen machte man auch bei der Caritas, die in der Steiermark 17 Heime mit mehr als 800 Bewohnern betreut, so Petra Prates, die dort für den Bereich Pflege verantwortlich ist: „Wir sind sehr positiv gestimmt nach der Impfung. Wir haben so gut wie keine Infektionen bei den Bewohnern und bei den Mitarbeitern – wenn, dann nur vereinzelte Fälle von Mitarbeitern aus dem privaten Bereich, aber nicht aus dem Pflegewohnhaus.“

Besuchsregelungen sollen gelockert werden

Bei der Caritas sieht man deshalb die Zeit gekommen, dass die Besuchsregelungen für Heimbewohner wieder gelockert werden – derzeit gilt ja eine Beschränkung auf zwei Besuche pro Woche: „Die Bewohner hätten einfach wieder gerne mehr Leute um sich herum, und wir würden das auch schaffen – unter bestimmten Regeln –, dass wir diese Besuche handeln können.“ Auch die warme Jahreszeit würde mögliche Treffen erleichtern, so Prates.

Pflegeheime fordern Öffnung

In den steirischen Pflegeheimen gibt es kaum noch CoV-Infektionen – daher werden nun mehr Möglichkeiten für Besuche gefordert.

Ebenfalls für mehr Besuche spricht sich die Pflegeombudsfrau des Landes, Michaela Wlattnig, aus: „Die Bewohnerinnen von Alten- und Pflegeheimen sind großteils durchgeimpft, die Angehörigen und Bewohnerinnen wollen mehr Besuche, da sich natürlich die Auswirkungen der Einsamkeit zeigen – insofern kann man unter Einhaltung der Hygienebestimmungen die Besuche meiner Meinung nach noch vor Ostern lockern.“

Noch viele Fragen offen

Manche Betreiber haben aber auch Bedenken, denn während man die soziale Notwendigkeit der Besuche unterstreiche, so seien doch noch viele Fragen offen, etwa ob die Impfungen oder durchgemachten Infektionen auch ausreichend vor den neuen Virusvarianten schützen würden.

Neue Hotspots: Bildungseinrichtungen

Die Coronavirus-Infektionen scheinen sich zunehmend weg von den Älteren und hin zu den Jüngeren zu verlagern – Kinderbetreuungseinrichtungen werden zunehmend zu CoV-Hotspots. Pädagogen appellieren, nur gesunde Kinder zu bringen, und in Graz versucht man zu analysieren, wie man Ansteckungen reduzieren kann – mehr dazu in Bildungseinrichtungen als CoV-Hotspots.