Am 16. März 2020 überschlugen sich auch in der Steiermark die Ereignisse – ein Land „sperrte zu“, „daher muss das soziale Leben auf ein Mindestmaß eingestellt werden“, lautete der Appell von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) – mehr dazu in Beschränkter Ausgang wie „Kleine Sonntage“ (16.3.2020).
Hamsterkäufe und „Selbstquarantäne“
Bevor das passierte, standen die Menschen im Supermarkt Schlange und tätigten Hamsterkäufe – Hamsterkäufe in steirischen Supermärkten (13.3.2020).
Die Bevölkerung zeigte sich verunsichert – die Gemeinde Ramsau am Dachstein im Bezirk Liezen riegelte sich sogar eigenmächtig ab: „Es ist uns wirklich ernst, es ist zum Schutz unserer Gemeinde“, sagte Bürgermeister Ernst Fischbacher, kurz darauf wurde die „Quarantäne“ vom Land aber wieder aufgehoben – mehr dazu in Land hebt Ramsauer Quarantäne auf (17.3.2020).
Einführung der Maskenpflicht
Der April 2020 zog ins Land und damit auch eine Maßnahme, die bis heute mit Unterbrechungen anhält – die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln wurde eingeführt und die Nichteinhaltung der Maskenpflicht in weiterer Folge auch geahndet – mehr dazu in Maskenpflicht in „Öffis“: Ab sofort wird gestraft (15.7.2020).
Erste Lichtblicke im Frühsommer
Im Mai gab es schließlich die ersten Lichtblicke: Erstmals seit Wochen gab es im Mai in der Steiermark keine offiziell erfasste Corona-Neuinfektion mehr – mehr dazu in Höhen und Tiefen bei den Neuinfektionen (11.5.2020).
Der Handel durfte in der Folge wieder öffnen, wenn auch anders als zuvor. Kundengespräche fanden ab sofort auf Distanz statt, die Kundenfrequenz reduzierte sich deutlich – mehr dazu in Geschäfte öffnen unter strengen Auflagen (13.4.2020). Auch die Hotels öffnen wieder – mehr dazu in Hotels öffnen bei unterschiedlicher Auslastung (28.5.2020).
„Die Buchungen sind an und für sich sehr gut. Man muss aber auch immer wieder dazusagen, dass drei Monate Buchungsstillstand nicht aufzuholen sind. Wenn es so weiter läuft wie jetzt in den letzten Tagen, dann sind wir sehr zuversichtlich, dass wir mit zwei blauen Augen davon kommen“, sagte der Sprecher für Freizeit und Beherbergung in der Wirtschaftskammmer Steiermark, Johann Spreitzhofer.
Erstes sportliches Großevent in der Steiermark
Im Sommer kehrte schließlich auch die Formel 1 zurück und feierte ihr Comeback in Spielberg. Weltweit verfolgten die Menschen das Rennen via TV – mehr dazu in Fans virtuell bei den „Geister-Grands Prix“ (4.7.2020).
Böses Erwachen nach dem Sommer
Während der Sommer 2020 so etwas wie Normalität zurückbrachte, kam gegen Ferienende das böse Erwachen. Im Herbst befand sich die Steiermark im vorläufigen Höhenflug der Pandemie: „Wir hatten 53 Neuinfektionen in der Steiermark und davon waren 40 Prozent Reiserückkehrer“, schilderte Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauss (ÖVP) die Lage – mehr dazu auch in Hälfte der Infizierten in Graz Reiserückkehrer (21.8.2020).
Auch die Hospitalisierten verdoppelten sich binnen einer Woche. Die Monate November und Dezember wurden schließlich zu besonders herausfordernden Monaten für das Krankenhauspersonal, die KAGes mobilisierte deshalb sogar pensioniertes Personal – mehr dazu in KAGes reaktiviert pensioniertes Personal (26.11.2020).
Die Impfung als großer Hoffnungsträger
Mit dem neuen Jahr kam die Impfung, die erste symbolische Impfung wurde in Graz verabreicht – mehr dazu in Erste CoV-Impfungen in Graz verabreicht (27.12.2020); es folgte ein detaillierter Impfplan – mehr dazu in Wer sich wann impfen lassen kann (14.1.2021).
Doch drei Monate nach Impfstart dauert der Lockdown noch immer an, die Zahlen steigen wieder, der Optimismus schwindet – denn selbst ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie gibt es noch immer viele Fragezeichen etwa in puncto Öffnungen oder Impfungen.
Kaum Perspektiven für Gastro und Kultur
Wie es weitergeht, fragen sich derzeit vor allem Gastronomie-, Kultur- und Tourismusbetriebe. Die Aussicht auf eine baldige Öffnung wurde erst am Montag getrübt, die Entscheidung verschoben – mehr dazu in Weiter keine Öffnung: Wirte fordern Unterstützung (16.3.2021) sowie in Drexler: „Hoffe auf Signale Richtung Öffnung“ (14.3.2021).
Mehr als 52.600 Arbeitslose in der Steiermark
Dementsprechend sieht es auf dem steirischen Arbeitsmarkt aus: Exakt ein Jahr nach Beginn des ersten Lockdowns sind 43.899 Personen
beim AMS Steiermark als arbeitslos gemeldet, vor einem Jahr waren es 37.307 Personen – ein Anstieg von 6.592 Betroffenen oder 17,7 Prozent binnen zwölf Monaten. Einschließlich der 8.726 Schulungsteilnehmer sind derzeit sogar 52.625 Personen ohne Job. Den Höchststand erreichten die Arbeitslosenzahlen allerdings am Ostermontag 2020 mit 66.970 Arbeitslosen.
Als notwendiger Beitrag zur Krisenbewältigung erweist sich weiterhin
die Kurzarbeit: Gegenwärtig befinden sich rund 63.000 Beschäftigte in mehr als 8.200 steirischen Betrieben in Kurzarbeit, an Beihilfe wurden bisher insgesamt 855 Millionen Euro ausbezahlt.