E-Tretroller
APA/dpa/Christoph Soeder
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Verkehr

Hohes Unfallrisiko durch Fahrrad und Roller

Der Verein „Große schützen Kleine“ hat am Dienstag eine Studie zur Zweiradsicherheit vorgestellt. Denn rund zehn Prozent der Kinder, die nach Unfällen auf der Grazer Kinderklinik landen, waren mit Rädern oder Rollern unterwegs.

Rund 15.000 Kinder und Jugendliche werden nach Unfällen jährlich auf der Grazer Kinderklinik behandelt. Mehr als 1.500 der Verletzten hatten einen Unfall mit dem Roller, Fahrrad oder Moped.

Meist Kopf- und Unterarmverletzungen

In neun von zehn Fällen wurde der Unfall „selbstverschuldet“ und es sind vor allem die Buben, die oft zu wild unterwegs sind – zwei Drittel der Unfallopfer sind männlich. Holger Till, Präsident des Vereins „Große Schützen Kleine“ und Vorstand der Grazer Kinder- und Jugendchirurgie, spricht über die häufigsten Verletzungen: „Die kleineren Kinder, die auf den Laufrädern, den Scootern oder den Fahrrädern unterwegs sind, haben neben den Kopfverletzungen natürlich oft auch Unterarmverletzungen.“ Bei Älteren, die mit dem Moped unterwegs sind, seien es neben Kopf- und Armverletzungen, auch noch Unterarm und Ellbogenverletzungen, die häufig dazu kämen.

Fahrradunfälle Schutz Helm
Klinikum Graz/Fechter
Holger Till und Barbara Eibinger-Miedl (links im Bild) bei der Präsentation der Unfallstudie.

Fast jeder zweite Unfall passiert mit dem Rad

In einer Studie hat der Verein „Große Schützen Kleine“ die Unfälle, die in den vergangenen drei Jahren zu einer Behandlung im Krankenhaus führten, nun genauer analysiert. Dabei zeigt sich, dass 46 Prozent der Unfälle mit dem Fahrrad passieren, in 23 Prozent der Fälle waren die Unfallopfer mit dem Moped unterwegs und in 10 Prozent der Fälle mit Rollern, auch „Microscooter“ genannt. Der Rest entfällt auf Boards mit acht Prozent und Kleinkindgeräten wie Dreiradler oder Laufrad.

E-Learning-Programm zur Unfallverhütung

Der Verein „Große Schützen Kleine“ hat nun ein eigenes E-Learning Programm im Internet zu diesem Thema entwickelt.
Mitfinanziert hat dieses Programm – wie auch die Unfall-Studie – das Land Steiermark über das Zukunftsressort.

Laut Landesrätin Barbara Eibinger Miedl (ÖVP) sei die Steiermark nun einmal ein Wissenschaftsland – das werde hier genützt, in dem wissenschaftlich herausarbeitet und aufgezeigt wird, wie man Kinderunfälle vermeiden kann. Dazu gehört etwa die richtige Überprüfung und das gemeinsame Ausprobieren der Geräte, um das Fahrkönnen entsprechend einschätzen zu können. Ständiger Begleiter von Kindern sollten nicht zuletzt Helme und Protektoren sein.