Demonstranten beim Klimastreik in Graz
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Umwelt

Mehr als 500 bei Klima-Demo in Graz

In der Grazer Innenstadt haben am Freitag mehr als 500 Personen an einer Klimaschutz-Demonstration teilgenommen. „Fridays for Future“-Aktivisten riefen wieder zum Klimastreik auf. Die CoV-Bestimmungen wurden weitgehend eingehalten.

Eine Minute vor zwölf Uhr hat die Demonstration am Grazer Hauptplatz begonnen. Zu diesem Zeitpunkt waren laut Schätzungen der Polizei rund 250 vorwiegend junge Personen mit dabei. Der Demonstrationszug bewegte sich dann in Richtung Tummelplatz, wo es eine Abschlusskundgebung gab. An diesem Marsch sollen laut Polizei zwischenzeitlich mehr als 500 Personen teilgenommen haben.

Gefordert wurde eine Klimapolitik ohne leere Versprechungen – auf den Transparenten waren Sprüche wie „Klimaschutz geht auch im Homeoffice“, „Die Titanic hätte heute keine Probleme mehr“ oder „Wir streiken bis ihr handelt“ zu lesen.

Coronavirus-Maßnahmen eingehalten

Neben den vorwiegend jungen Demonstranten, die den schulfreien Landesfeiertag nützten, waren auch einige Lehrer unterwegs. Laut den Demonstrierenden sei der Klimaschutz durch die Coronaviruskrise in Vergessenheit geraten: „Es gibt viel Panik um Corona, aber um das Klima, das gerade sehr leidet, gibt es keine“, meinte ein Demonstrant.

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Demonstranten beim Klimastreik in Graz
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Lehrer-Transparent beim Klimastreik in Graz – Fridays for Future
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Ansprache beim Klimastreik in Graz
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Schild „there is no planet B“
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Demonstranten beim Klimastreik in Graz
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Klimapolitik auch trotz Coronakrise

Ähnlich sieht das die Grazer Stadträtin Judith Schwentner von den Grünen: „Wir waren so konfrontiert mit Corona, dass wir gewisse Dinge nicht entsprechend beachtet haben oder dass diese nicht genügend Platz haben. Aber die Klimakrise verschwindet nicht.“ Der Nationalratsabgeordnete Jakob Schwarz – ebenfalls von den Grünen – meint hingegen: „Ich glaube, dass es ein bisschen aus der Aufmerksamkeit verschwunden oder zurückgedrängt worden ist. Aber es hat politisch keine Bremsung verursacht. Wir haben ein sehr großes Klimabudget aufgestellt – die Klima-Milliarde. Die ist jetzt auch abgesichert über zehn Jahre.“

Die Veranstalter haben im Vorfeld mehrmals darum gebeten, sich an die Coronavirus-Schutzmaßnahmen zu halten – so wurden von den Organisatoren auch FFP2-Masken ausgeteilt; zusätzlich waren 25 Ordner im Einsatz, um den vorgegebenen Abstand zu kontrollieren. Auch mit den Transparenten wurde der Schutzabstand hergestellt.

Weniger Teilnehmer, als erwartet

Die Organisatoren hatten mit knapp 500 Teilnehmern gerechnet. „Es schneit gerade, und es sind trotzdem viele da. Ich glaube, das wird wieder, weil durch Corona jetzt auch Leute aufwachen und sagen, dass es so nicht mehr weitergehen kann“, sagt Alena Zöch von „Fridays for Future“.

Mehr als 500 bei Klima-Demo in Graz

In der Grazer Innenstadt haben am Freitag mehr als 500 Personen an einer Klimaschutz-Demonstration teilgenommen. „Fridays for Future“-Aktivisten riefen wieder zum Klimastreik auf. Die CoV-Bestimmungen wurden weitgehend eingehalten.

Die „Fridays for Future“-Bewegung wurde im Februar zwei Jahre alt. Im Vormonat gab es daher auch eine sogenannte Woche der Veränderung mit zahlreichen kleineren Aktionen. Nun will man mit der Demonstration und einer Kundgebung auch wieder ein größeres Zeichen setzen. Vor der Coronavirus-Pandemie gingen bei insgesamt 25 Veranstaltungen im Jahr 2019 rund 25.000 Menschen in der Steiermark auf die Straße.

U-Bahn-Projekt wird kritisch gesehen

2021 fordert die Bewegung weltweit unter dem Hashtag #NoMoreEmptyPromises, dass die Politik keine leeren Versprechen mehr ausspricht, sondern klare Schritte für eine klimafreundlichere Welt setzt.

Das Grazer U-Bahn-Projekt – mehr dazu in Graz soll Metro bekommen (17.2.2021) und in Bund bei Grazer U-Bahn weiter verhalten (1.3.2021) – sieht „Fridays for Future“ kritisch, so Alena Zöch: „Weil wir der Meinung sind, dass zu viel Geld in dieses U-Bahn-Projekt investiert wird. Man könnte die Radwege ausbauen und den jetzt schon bestehenden öffentlichen Verkehr ebenso. Konkret fordern wir in Österreich, dass Klimaschutz wirklich als Grundrecht in die Verfassung kommt. Zusätzlich fordern wir eine CO2-Bepreisung – es kann nicht sein, dass klimaschädliches Leben so viel billiger ist als ein klimafreundliches Leben.“

Demos auch in Wien, Tirol und Salzburg

Bereits zum siebenten Mal ruft die Umweltbewegung „Fridays for Future“ weltweit zu Protesten gegen die unzureichende Klimapolitik auf. In Österreich waren mehrere Kundgebungen angekündigt, neben Graz auch in Wien, Salzburg und Tirol. In Wien sollte eine Menschenkette auf die Klimakrise aufmerksam machen – mehr dazu in Menschenkette auf der Ringstraße (wien.ORF.at). Kundgebungen gab es auch in Innsbruck, wo eine Fahrraddemo abgehalten worden ist – mehr dazu in Fahrraddemo für aktivere Klimapolitik (tirol.ORF.at).