Frutura-Hallen in Bad Blumau
Frutura
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Wirtschaft

Zum Ernten mit dem Scooter

Frühkartoffel aus Ägypten, irreführend als heimisch deklariert – das ist die eine Seite des Lebensmittelkonsums. Eine andere: Heimisches Gemüse aus einem mit Thermalwasser beheizten Glashaus. Bei Frutura in Bad Blumau wird auf riesiger Fläche per Scooter geerntet.

Mitte März wächst und gedeiht es in den Glashäusern von Frutura: Es biegen sich die Tomatenrispen, die Paprika sind reif und die Gurken grün. „Die Winterproduktion wird bei uns im Sommer gepflanzt, die Sommerernte Anfang Dezember – so können wir das ganze Jahr über ernten“, so Geschäftsführer Manfred Hohensinner. Beheizt werden die Glashäuser mittels Geothermie, also mit Thermalwasserwärme.

Glashaus-Welt

Per Fahrrad und Scooter sausen in Blumau 340 von insgesamt 860 Mitarbeitern von Glashaus zu Glashaus – es ist eine richtige Stadt: „Wir bewirtschaften 26 Hektar unter Glas allein für Fruchtgemüse.“ Gebaut wurde diese Thermal-Gemüsewelt auf einem Acker: „Wir haben über die Ackerflächen Gewächshäuser gestellt. Wir schaffen hier jeden Tag das gleiche Klima, ohne Schwankungen, und wir können vollreif ernten.“

Nachhaltigkeit und Regionalität

9.000 Tonnen Gemüse verlassen pro Jahr Frutura in Bad Blumau. Das Biogemüse wächst in der Erde, das konventionelle in einem Substrat. Auch beim Gießen greift man auf die Natur zurück: „Das Regenwasser sammeln wir in großen Teichen, die Nachhaltigkeit ist es allein nicht, es ist die Kombination aus Nachhaltigkeit und Regionalität“, so Hohensinner.

In einigen Supermärkten angebotene „Frühkartoffeln“ haben sich bei Überprüfung durch die steirische Landwirtschaftskammer als ägyptische Spätkartoffeln entpuppt. Nur drei von 15 Proben waren tatsächlich Frühkartoffel – mehr dazu in Ägyptische Ware als „Frühkartoffel“ verkauft.