Seit 2015 ist die Zahl der Bio-Bauernhöfe in Österreich um 18 Prozent gestiegen. In der Steiermark gibt es bereits mehr als 4.200 Bio-Betriebe – ein Viertel der landwirtschaftlichen Gesamtfläche wird von ihnen bewirtschaftet – und ihre Arbeit wird von immer mehr Konsumenten geschätzt, heißt es von der Bio Ernte Steiermark.
Coronavirus verstärkt Trend
„Sehr erfreulich ist, dass diese Nachfrage bei den Direktvermarkterinnen und Direktvermarktern um bis zu 20 Prozent gestiegen ist. Und 80 Prozent der Kunden dort haben gesagt, dass sie Bio treu bleiben wollen und ihren Direktvermarktern treu bleiben wollen“, sagt Thomas Gschier, Obmann der Bio Ernte Steiermark.
Eine Entwicklung, die sich nicht nur in der Steiermark zeigt – Bio-Produkte wurden im Vorjahr in ganz Österreich verstärkt nachgefragt, erklärt Gertraud Grabmann, Obfrau von Bio Austria: „Wir sprechen von einer Renaissance der bäuerlichen Nahversorgung. Ich glaube, das ist nicht nur dem Coronavirus geschuldet, sondern Corona hat es verstärkt.“
Großküchen mit Bio-Produkten beliefern
Bei der Bio Ernte Steiermark wünscht man sich die Einführung von Bio-Modellregionen in der Steiermark – damit könnten regionale Versorgungsketten gestärkt und ausgebaut werden, heißt es. Das Land Steiermark will einen Schwerpunkt auf den Bereich „Gesunde Ernährung“ legen, sagt Agrar-Landesrat Johann Seitinger (ÖVP).
So sollen Bio-Produkte auch in steirischen Großküchen etabliert werden: „Krankenhäuser, Pflegeheime, Schulen und Kasernen sollen mit biologischen Produkten beliefert werden – in der Größe und Qualität, wie es der Großkoch dort braucht. Das ist ein wesentlicher Punkt, um die biologische Landwirtschaft im Bereich des Marktes weiterzuentwickeln“, sagt Seitinger.
Eine noch stärkere Rolle soll in Zukunft auch die Landwirtschaftliche Fachschule Grottenhof in Graz spielen: Sie soll um 20 Millionen Euro zur modernsten Bio-Bauernschule Österreichs ausgebaut werden.