Gleichstellung – Gleichberechtigung
Pixabay
Pixabay
Soziales

Neue Gleichstellungsstrategie präsentiert

Die CoV-Krise hat auch gezeigt, dass die Gleichstellung der Geschlechter nach wie vor fragil ist. Die neue Gleichstellungsstrategie des Landes will die Situation für Frauen verbessern und setzt dabei vor allem auch auf Bewusstseinsbildung.

Die CoV-Pandemie zeigt auf, dass Gleichstellung wichtiger denn je sei, so Frauenlandesrätin Juliane Bogner-Strauss (ÖVP) am Freitag bei der Präsentation der neuen Strategie.

Bogner-Strauß: „Luft nach oben“

Die Furcht vor einem Rückfall in alte Rollenbilder sei groß, denn neben Homeoffice seien Homeschooling, Distance Learning und Hausarbeit derzeit oft – unbezahlte – Frauensache: „Berufstätige Frauen verrichten in etwa zwei Drittel der unbezahlten Hausarbeit, wenn man es mit den Männern vergleicht. Ungefähr zwei Drittel der wöchentlichen unbezahlten Arbeit wird von Frauen geleistet, das heißt, in der Politik und in vielen anderen Bereichen gibt es, was Gleichstellung angeht, Luft nach oben“, so Bogner-Strauß.

Neue Gleichstellungsstrategie präsentiert

Die CoV-Krise hat auch gezeigt, dass die Gleichstellung der Geschlechter nach wie vor fragil ist. Die neue Gleichstellungsstrategie des Landes will die Situation für Frauen verbessern und setzt dabei vor allem auch auf Bewusstseinsbildung.

Die Gleichstellungsstrategie des Landes sei ein Aktionsplan, dessen Wirksamkeit regelmäßig überprüft werden soll, so Bogner-Strauß. Zu den Schwerpunkten zählen etwa Maßnahmen, um die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege von Angehörigen zu verbessern – vor allem in den Regionen. Frauen sollen leichter in Schlüsselpositionen kommen und in der Politik präsenter sein. Bei der Behandlung von Krankheiten soll verstärkt auf die Unterschiede zwischen Frauen und Männern geachtet werden.

Spezielle Initiativen gegen Gewalt gegen Frauen

Weil Gewalt gegen Frauen während der CoV-Pandemie massiv zugenommen habe, setze man hier spezielle Initiativen, etwa das Projekt „Perspektive Arbeit“, ergänzt Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ), „wo Frauen auch dabei begleitet werden, wie sie selbstständig und wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen können, denn es ist eine Tatsache, dass ein unglaublich hoher Prozentsatz von Frauen leider wieder zum Täter zurückkehrt – da ist das Thema wirtschaftliche Abhängigkeit ein Riesenthema.“

Schützenhöfer: „Ein zäher Prozess“

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) sagte, er sei nur im Notfall für Quoten, man müsse in Sachen Gleichstellung einfach handeln – ein zäher Prozess, so Schützenhöfer: „Das ist ein sicher zäher Prozess, und es gibt noch viel zu tun, um Frauen in der Wirtschaft, in der Verwaltung, in der Politik jenen Stellenwert zu geben, den sie kraft ihrer Kompetenz sowieso schon hätten.“

Gesetzlich sei schon vieles verankert, etwa die Väterkarenz, es gehe daher auch um die Bewusstseinsbildung: So arbeiten kinderlose Männer öfter Teilzeit als Väter, hieß es bei der Präsentation, und vielen sei nicht klar, dass von den Ungleichheiten alle betroffen sind – wenn eine Frau weniger verdient, als sie eigentlich sollte, sei das Familieneinkommen niedriger, als es sein könnte.