Sattelitenaufnahme Schiff im Sueskanal
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Wirtschaft

Blockierter Sueskanal blockiert Lieferungen

Der jüngste Schiffszwischenfall im ägyptischen Sueskanal verzögert Warenlieferungen aus Asien um Wochen. Und das trifft auch die steirische Wirtschaft. Denn der Handel wartet auf Mode oder Frühlingsartikel, die Industrie auf Teile für die Produktion.

Seit Tagen wird mit Schlepperbooten in Ägypten daran gearbeitet, das 400 Meter lange, mit Containern voll beladene Schiff, im Sueskanal wieder gerade zu stellen, damit der Kanal wieder passierbar wird – mehr dazu in Sueskanal-Blockade wächst sich aus.

Bagger am feststeckenden Schiff im Sueskanal
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Schiff könnte gelöscht werden

Doch bis jetzt waren die Versuche den Kanal frei zu bekommen ohne Erfolg, sagte Robert Brugger vom steirischen Internationalisierungscenter: „Mit all diesen Versuchen ist aber jetzt passiert, dass sich das Schiff noch tiefer eingegraben hat. Ich habe gestern die Information bekommen, dass man jetzt dazu übergeht, das Schiff zu löschen – also die Container abzuladen und den Bunker auszupumpen, um das Schiff leichter zu machen, damit man es dann wahrscheinlich und hoffentlich in 14 Tagen dann rausbekommt, weil die ganze Aktion dauert definitiv relativ lang.“

Schiffschlange hat sich gebildet

Lang ist inzwischen auch die Schlange der Schiffe, die sich in den vergangenen Tagen vor dem Kanal angesammelt haben, so Brugger: „Meine Information ist, dass wir da in etwa 200 Schiffe stehen haben. Die haben jetzt natürlich beobachtet, gehofft, dass relativ bald wieder die Passage frei ist. Wenn dem jetzt nicht so ist, dann müssen die den Umweg von fast 14 Tagen in Kauf nehmen.“

„Saisonale Ware müsste schon schwimmen“

Erste Schiffe aus Asien würden jetzt gleich über die Südafrikaroute fahren, was die Fahrzeit auch viele Tage verlängern würde. Das heißt, Ware die bei uns erwartet wird, kommt viel später an als eingeplant. Und das treffe die Wirtschaft, so Brugger.

Die saisonale Ware, also Bekleidung, Schuhe, jene Ware, die im Sommer verkauft werden soll, die müsste schon längst schwimmen. Teile davon sind hier aber eben nicht alles auf Grund der Verzögerungen. Dann haben wir alles, was im non food-Bereich die Lieferanten betrifft wie Hofer, Aldi, Rewe. Aber auch im automobilen Sektor, im Maschinenbau fehlen Komponenten", sagte Brugger.

Brugger fürchtet, dass die Mehrkosten, die bei den Reedern nun anfallen würden, die Fracht aus Asien künftig noch teurer machen könnte.