AstraZeneca-Impfstoff
AP/PA/Russell Cheyne
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Coronavirus

Wirbel um angeblichen Impfstopp bei KAGes

Für Aufregung sorgte am Mittwoch die Verschiebung eines Impftermins für das steirische Krankenhauspersonal. Die FPÖ folgerte aus einem Mail an die Mitarbeiter, dass die Impfungen mit AstraZeneca generell gestoppt wurden – die KAGes aber dementiert.

Während Deutschland das Vakzin von AstraZeneca nur noch für Über-60-Jährige empfielt, hält Österreich weiter am Impfplan fest, der stark auf den britisch-schwedischen Impfstoff aufgebaut ist. Es werden weiter alle Altersgruppen damit geimpft, denn der Nutzen würde das Risiko überwiegen, heißt es aus dem nationalen Impfgremium – mehr dazu in Österreich hält an AstraZeneca fest (news.ORF.at).

KAGes: AstraZeneca wird weiter verimpft

Und so biete auch die KAGes ihren Mitarbeitern weiterhin Impfungen mit allen zugelassenen und gelieferten Impfstoffen an – auch mit dem Vakzin von AstraZeneca, stellte das Unternehmen am Mittwoch ausdrücklich klar, nachdem anderslautende Gerüchte die Runde gemacht hatten.

Konkret stellten die Freiheitlichen in einer Aussendung am Mittwoch in den Raum, dass die KAGes die Impfung mit AstraZeneca bis auf weiteres ausgesetzt habe. Die Freiheitlichen beriefen sich dabei auf ein internes Mail, das an die steirischen Spitalsmitarbeiter geschickt und aus dem von den Freiheitlichen wie folgt zitiert wird: „Aufgrund der fragwürdigen Arzneimittelsicherheit des AstraZeneca-Impfstoffes während der Phase 4 (Klinische Anwendung) werden die Mitarbeiterimpfungen bis auf weiteres ausgesetzt.“ Laut KaGes sei bei dem dafür Verantwortlichen im betroffenen Spital eine „Fehlinterpretation“ vorgelegen, weshalb es zu diesem missverständlichen Email gekommen sei.

Viele Mitarbeiter sagten Impftermin ab

Die KAGes spricht von einem „Sturm im Wasserglas“, den dieses Mail ausgelöst habe, bestätigt aber, dass auf Grund der aktuellen Diskussion rund um AstraZeneca viele Mitarbeiter ihre Impfung am Dienstag abgesagt hätten. Um die weitere Vorgehensweise zu klären, habe die Anstaltsleitung den gesamten Impftermin abgesagt. Mittlerweile habe man mit der Unternehmensführung aber darüber gesprochen und den LKH-Mitarbeitern das weitere Vorgehen auch schon mitgeteilt, nämlich dass – auch mit dem Vakzin von AstraZeneca – weiter geimpft werde.

Insgesamt hätten schon mehr als 14.000 der insgesamt rund 18.000 KAGes-Mitarbeiter die 1. Coronavirus-Teilimpfung erhalten. Dementsprechend viele Impftermine gab und gibt es in den Steirischen Landeskrankenhäusern seit Wochen. Dazu würden unter anderem die Impfungen für Risikopatienten und Medizinstudenten kommen.

Impfstoff-Panne auch bei Impfeinladung

Indessen sind tausende Personen im Zuge ihrer Impfeinladung über den falschen Impfstoff informiert worden, das gab das Land Steiermark am Mittwoch bekannt. An 5.000 von insgesamt 18.000 Personen, die zur Impfung in der Kalenderwoche 14 eingeladen wurden, sei automatisiert eine schriftliche Impftermin-Information versandt worden, die die Impfung mit dem Impfstoff Biontech/Pfizer ankündigte. Mittlerweile seien die Betroffenen mittels SMS darüber informiert worden, dass sie mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft werden.

Impfkoordinator Michael Koren und Wolfgang Wlattnig bedauern: „Wir möchten uns ausdrücklich für die entstandene Irritation bei den betroffenen Personen entschuldigen. Die Verwechslung ist passiert, weil in der Kalenderwoche 14 erstmals AstraZeneca und Pfizer/Biontech gemeinsam verimpft werden.